Liebe Eltern: Hörrrrrrrrrt auf Eure Kinder zu verweichlichten Menschen zu errrrrrziehen

Ein Gespenst geht um in Deutschlands Kinderstuben – das Gespenst des „verweichlichten Kindes“

Ständig wird um die Kinder von heute und ihre Bedürfnisse herum marschiert. Die verzärtelten Rotzlöffel müssen ihren Teller nicht mehr leer essen, brauchen keine fäkale Zwangsabgabe mehr zu leisten und statt ihnen zu ermöglichen, am anderen Ende des Flurs ihre Lungen zu stärken, wird bei jeder kleinsten Unmutsäußerung gleich stramm gestanden.

Wie sollen wir mit so einer verweichlichten Brut denn je wieder einen Krieg gewinnen verlieren?

Ich sehe es schon kommen: Da stehen sie dann und weigern sich ohne Gefechtshelm einen Panzer zu besteigen oder lassen sich ihr Marschgepäck hinterher tragen. Unsere Lazarette werden aus allen Nähten platzen, weil ein Haufen verpimpelter Sitzpinkler es gewohnt ist, dass auf jeder imaginären Bullshitverletzung ein Piratenpflaster klebt.

Überall kann ich sie sehen: Eltern, die Apfelsaft verdünnen. Eltern, die Fahrradhelme kaufen. Eltern, die Schultaschen tragen. Eltern, die Sicherheitsgurte anlegen. Eltern, die mit mehr als Lichtschutzfaktor 3 eincremen.

Ein deutsches Sprichwort lautet nicht umsonst: Früh krümmt sich, was ein Nagel werden soll.

Das klingt in Euren verweichlichten Elternohren jetzt vielleicht ein bisschen grausam, aber ihr habt doch auch keine bleibenden Schäden davon getragen, oder? Vielleicht hat es Euch sogar stärker gemacht? Ich sage nur, dass ihr es schließlich alle irgendwie überlebt habt, oder?

Darum geht es nämlich, wenn man den Nagel anständig auf den Kopf treffen will.

Ums Überleben. Eine Erziehungsmethode ist erfolgreich, wenn das Kind sie überlebt hat. 

Euer

Familienführer

 

Für die Huffington Post
Danke, dass ihr Eure Leserschaft mit dem recht eindrucksvollen Stammtischstatement „Liebe Eltern: Hört auf eure Kinder zu verweichlichten Menschen zu erziehen“ daran erinnert habt, dass früher alles besser war.

Danke auch für die anderen unter dem Artikel verlinkten Leseempfehlungen:

– „Es war Porno: Augsburger Pärchen landet im Knast weil es Sex im Schwimmbad hatte“

– „Das bedeuten die geheimnisvollen Buchstaben YKK auf ihrem Reißverschluss“ und mein persönliches Highlight

– „Ein Junge sagte zu einer Joggerin „Renn, Fettarsch“ und die Mutter dachte sich diese Strafe aus“


Ihr habt bis hier unten gelesen?
Dann habt ihr Glück. Ich habe nämlich HIER das beste Statement zum Thema „verweichlichtes Weichkind aller Zeiten“ verlinkt.

49 Gedanken zu „Liebe Eltern: Hörrrrrrrrrt auf Eure Kinder zu verweichlichten Menschen zu errrrrrziehen

    1. Ha, den selben Gedanken hatte ich auch, als mich diese Woge des Glücksgefühls überschwemmte (nach einem 12 Stunden Stress-Tag, der in 2 Minuten weiter geht 😉): ich liebe Dich! Danke für diesen Moment!

      1. Ist das als Buch gut? Ich habe den Film damals im Kino gesehen und der war ziemlich spannend und von den Specialeffects her mochte ich ihn, soweit mein Siebhirn sich erinnern mag.

      2. Das Buch ist ganz anders. Eher ein Dokumentarbericht. Aber sehr cool (also zumindest die ersten 12 Seiten, die ich bislang gelesen habe). 😉

  1. Falls du mal wieder in Berlin sein solltest – ich könnte mich als Führer anbieten…
    Nein, mal im Ernst: eine sehr gute Reaktion, aber von dir ist man ja auch nichts anderes gewöhnt! <3

  2. och menno….jetzt muss ich die teuren Piratenpflaster wieder wegtun, damit aus meinen Kind was wird?!

    Zitat von Hoffmann: „Vielleicht würde es Kindern helfen, wenn wir sie wieder mehr wie normale Menschen behandeln.“ Da gab es auch einen schönen Kommentar: man soll doch mal bitte zwischen Babys, Kleinkindern, Schulkindern und Teenis unterscheiden – finde ich auch. Und was ist schon ein „normaler Mensch“? Die Ar…..Chefin, der Helikopter Vater, die kinderlose Chefin vom Dienst Social Media Huffington Post Deutschland? Alles Menschen der harten Erziehung? Bei einem wirkt sich das gleiche so aus und beim anderen eben anders.

    Kinder müssen geliebt werden und brauchen uns Eltern auch zum anlehnen und trösten

  3. achja: Danke für das Bärtchen!

    Musste auch an „Er ist wieder da“ denken (hatte das Hörbuch 😉 )

  4. Bitte den Zombie Survival Guide auch gleich auf die Liste setzen. Muss los. Meinem verweichlichten Baby den Brei weichklopfen. Wie der die Zombieapokalypse überstehen soll, ist mir ein Rätsel.

    1. Kinder sollen auch Sachen ausgiebig zerlegen und anzünden können. Solange einer von uns dabei ist, find ich das prima. Noch primara würd ich es finden, wenn sie dafür ihre eigenen Sachen nehmen… *seufz

      1. Absolut. Enttäuscht war ich eher von meinem Sohn, weil er den Mietwagen nicht ausnutzte. Don’t be gentle, it’s a rental.

  5. Renn, Fettarsch!

    So werde ich morgen meinen Mann begrüßen, wenn er mir wieder nicht den Kaffee ans Bett serviert. Wie er es jeden Morgen nicht tut. Aber jetzt weiß ich ja, was ich ihm entgegenschmetttere.

      1. Beide Artikel sind unfassbar gut. Ich bin immer etwas ärgerlich, dass ich das nicht selbst so gut ausdrücken kann. (Wenn ich anfange zu formulieren, seid ihr schon fertig) Hmpf.

  6. Habe ich den ‚Huffington Post‘-Artikel richtig verstanden, dass wir unsere Kinder zwingen sollen, Petersilie zu essen, bis sie kotzen, weil es Sabrina Hoffmann auch nicht geschadet hat (wobei ich den Wahrheitsgehalt des letzten Teilsatzes nach dem Lesen ihres Artikels nicht uneingeschränkt bejahen würde)? Dann müsste ich nämlich gleich beim Einkaufen noch ein wenig Grünzeug kaufen. Und einen großen Eimer und Wischzeug.

    LG, Christian

      1. Ah! Da habe ich wohl in meinem bisherigen Leben entweder zu viel oder zu wenig Alkohol konsumiert, um bei dem Wort Fahne nicht direkt an alkoholisch angereicherten Atem, sondern an einen an einer Stange befestigen Stofflappen zu denken. Aber danke für die Aufklärung.

  7. liebe Andrea, 1000 Dank für Deine Antwort auf diesen seltsamen Artikel! (richtig strange finde ich die Reitstunden-stories…oha… kann leider aus Zeitgründen gar nicht alles aufschreiben was daran beknackt ist, muß mal wieder mein Baby verweichlichen…)

  8. Danke für den Kommando-Pimperle-Ton, jenen du in deinem Post an den Tag legst.
    Jetzt weiß ich, dass es richtig war mein 6 Monate altes Minimolekül gestern mit einem gepackten Rucksack auf den Jakobsweg zur Selbstfindung auszusetzen, in der Hoffnung, dass es danach „stubenrein“ und dankbar für meine freigeistige Erziehung ist. 😉

    Penny

  9. Also, Säuglinge schreien lassen geht GAR nicht, aber ein 11-jähriger darf schon halbwegs professionell ein Bett überziehen können, ohne dass der Geist von Adolf in der Tür lauert. Man muss halt nicht alle Stadien und Altersstufen über einen Kamm scheren und langsam die Anforderungen erhöhen. Manchen tragen ja die Mamas noch in der 10. Klasse den Turnbeutel nach (oder sagen: „Diesmal haben wir endlich mal eine Vier auf die Klausur.“), das halte ich auch für übertrieben.

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