Das beschissene Wunder der Geburt

Oder: Die Würde der Mutter ist scheinbar antastbar

Es war einmal ein Gynäkologe namens Grantly Dick-Read. Er kritisierte in den 1930er Jahren die fatale Wandlung der modernen Geburtshilfe von einem natürlichen Vorgang hin zu einem mit Risiken belasteten medizinischen Ereignis.

Interessanterweise ging er für seine These in die Geschichte ein, obwohl sich vorher bestimmt bereits tausende von Hebammen mit exakt den selben Worten ihren Mund fusselig geredet hatten.

Tatsächlich ist es aber weitaus fataler, dass sich trotz dieser „Erkenntnis“ immer noch nichts getan hat. Die Geburt ist nach wie vor in fast allen beteiligten Köpfen eine medizinische Angelegenheit. Man wird das Gefühl nicht los, als würde die Geburt einem entzündeten Blinddarm gleichen. Aufmachen, ausräumen, zumachen und Gute Besserung Herzlichen Glückwunsch.

Aber im Gegensatz zum Blinddarm ist dieser Wurm in unserem Körper kein Fortsatz, den es zu entfernen gilt. Er will geboren werden. Und zwar von uns Müttern. Wir sind nämlich keine teilnahmslosen Brutkästen, die es zu leeren gilt. Die Geburt ist UNSERE Aufgabe und dabei wollen wir von ebenso versierten wie unaufdringlichen Händen begleitet werden.

Das englische Wort für Geburtswehen heißt nicht umsonst „labour„.  Labour bedeutet nämlich Arbeit. Die Geburt ist Arbeit. Unsere Arbeit. Aber leider werden viel zu viele Frauen an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert. Mehr noch, sie werden ge- und verstört.

Mancherorts gleicht der Entbindungsbereich einer U-Bahnstation voller Bauarbeiter, die im 20-Minutentakt mit Kopflampen und Messgeräten den Tunnel inspizieren. Manche Frauen haben phasenweise im Kreißsaal mehr Hände in ihrer Gebärmutter als so mancher Wühltisch während des Winterschlussverkaufs.

Ich kann sie kaum noch hören. Diese vielen traurigen, unfassbaren und beklemmenden Geburtsgeschichten. Oder schlimmer noch, Mütter, die auch nach Jahren immer noch nicht in der Lage sind, überhaupt über das Erlebte zu sprechen. Über ihre Ängste oder Schuldgefühle, den erlittenen Kontrollverlust, ihre Hilflosigkeit und vor allem den Schmerz über die Tatsache, aus ihrer eigenen Geburt ausgegrenzt, zum Zuschauer degradiert worden zu sein.

„Ach komm, Hauptsache gesund!“ werden sie abgewunken. Wer möchte sich dann noch die Blöße geben, eben nicht vollkommen glücklich zu sein. Denn natürlich gibt es diese wachsende, unendliche Liebe gegenüber unseren Kindern, aber dennoch gibt es viele Mütter, die einen hohen und geheimgehaltenen Preis für dieses Glück zahlen müssen.

Dabei ist doch angeblich alles Erlebte sofort vergessen, wenn man sein Kind in den Armen hält. Aber egal mit welcher Mutter ich gesprochen habe, ob 80 oder 18, ausnahmslos alle konnten die Grenzerfahrung „Geburt“ ad hoc aus ihrem emotionalen Schmerzgedächtnis abrufen. Dabei ist es im Übrigen egal, auf welche Art und Weise eine Mutter entbunden hatte, denn niemand sollte sich dem Irrglauben hingeben, ein Kaiserschnitt (ob geplant oder nicht) wäre ein Spaziergang über eine Frühlingswiese, auf der man sich ein Baby pflückt.

Und jetzt höre ich schon den Aufschrei der empörten Krankenhäuser, der Gynäkologen und Geburtsbeisitzer, wie sie lamentieren und klagen, dass es aber doch die Schwangeren seien, die am liebsten alle 12 Stunden eine Doppler-Sonographie wünschen, um ihre Hysterie im Zaum zu halten.

Aber ich frage euch, WER hat denn diese unmündigen, verunsicherten Schwangeren überhaupt erst geschaffen? Wird doch alles unter dem strengen Auge der Medizin überwacht. Es wird gewogen, vermessen, genormt und kategorisiert. Nichts wird dem natürlichen Zufall überlassen.

Kein Wunder, dass bei solch einer Kontrollwut die unerfahrene Schwangere bei jeder quersitzenden Flatulenz in die Notaufnahme eilt.

Ach, wie undankbar, wo sich die Geburtskliniken doch mittlerweile so viel Mühe für uns geben und in jedem Kreißsaal eine Duftlampe oder Klangschale steht. Dass sie mit iPhone-Ladestationen, Schwungtüchern und Massagerollen ausgestattet werden.

Dieser ganze dekorative Firlefanz dient doch lediglich dem Zweck, vorab ein paar Geburtstouristinnen eine Candlelight-Geburt vorzugaukeln.

Aber wehe derjenigen, deren Wehen nach einem halben Tag den Muttermund immer noch nicht effizient genug geöffnet haben. Dann geht dem durchorganisierten Krankenhausalltag schnell die Luft aus, und der Lavendel wird gegen eine Schale voll geburtsbeschleunigender Medikamente getauscht.

Seid ihr nun so weit, dass ihr euch beleidigt zurücklehnt und die rhetorische Reißleine zieht: „Aber wenn es dann brennt, dann sind wir gut genug, oder was?“

Und jetzt bin in ich zum ersten Mal in unserem fiktiven Dialog erleichtert.

Halleluja! Ihr habt uns verstanden. Endlich. Genau so ist es nämlich.

Ihr sollt tatsächlich erst eingreifen, wenn es brennt! Aus diesem Grund gibt es nämlich die Feuerwehr. Und für diesen Umstand sind wir der Feuerwehr sehr, sehr dankbar.

Die kommt nämlich tatsächlich erst zum Einsatz, wenn die Hütte brennt, aber nicht, um eine Kerze auszublasen.

Um die Kerze kümmern wir uns nämlich selber. Gemeinsam mit unseren Hebammen. Das sind diese qualifizierten Damen, ohne die im Krankenhaus keine Geburt durchgeführt werden darf. Ihr wisst schon, diejenigen, mit denen sich das ärztliche Personal immer in der Wolle hat, weil sie alles besser wissen oder keinen so lockeren Umgang mit dem Dammschnitt pflegen.

Ob das jetzt nicht vielleicht doch ungerecht ist? Na klar ist es das.

Selbstverständlich gibt es hervorragendes medizinisches Personal jenseits der Hebammen in unseren Geburtskliniken, aber dennoch kenne ich einfach mehr Mütter, die auch nach Jahren noch zutiefst bedauern, nicht genug Kraft gehabt zu haben, um ein Stück Lattenrost aus dem Krankenhausbett zu brechen und den anwesenden Gynäkologen mit den Worten: „LAUF!“ aus dem Kreißsaal zu jagen.

Und jetzt muss ich an meine letzte Hebamme denken, die in den frühen Morgenstunden, als ich mich meinem postpartialen Oxytocinrausch hingab, an meinem Bett saß und bitterlich weinte. Weil ihr die hinter uns liegenden Stunden so unendlich leid taten. Weil ihr Beruf zu einer unter Zeitdruck stehenden Fließbandarbeit verkommen war. Und weil sie nun endgültig aufgeben würde.

Da haben wir den Salat.

Denn jetzt ist der Zeitpunkt da, dass die Hebammen berufsmüde sind, oder sich eingestehen müssen, dass man von positiver Geburtsbegleitung allein keine Versicherungen bezahlen kann.

Eine nach der anderen wird das sinkende Mutterschiff verlassen. Und alles nur, weil man ihnen das Ruder entzogen hat und die Geburt zu einem lukrativen ICD-Schlüssel verkommen ist.

Wir sollten die wenigen Geburtshäuser, die es überhaupt noch gibt, unter Naturschutz stellen. Und eines Tages werden auch die Hebammen, die Hüterinnen unserer mütterlichen Würde, ausgestorben sein.

Schwelgen wir also ein bisschen in absurden Ideen. Dass vielleicht eines Tages die Kreißsäle abgeschafft und an freischaffende Hebammen vermietet werden. Dass unabhängige Geburtshäuser in Krankenhäusern entstehen. Dass, wenn sich eine Kerze in einen Flächenbrand verwandelt, und nur dann, die Feuerwehr zum Einsatz käme.

 

Für alle Mütter, die ein positives Geburtserlebnis hatten. Sie sind lebendiges Beispiel für das wahre Wunder der Geburt.

Für alle Mütter, die eine negatives Geburtserlebnis hatten. Dass sie ihren ganz persönlichen Frieden mit dem Wunder der Geburt schließen können.

Für das Krankenhauspersonal, das tatsächlich ein echtes Interesse an positiver Geburtshilfe hat.

Und natürlich für unsere Hebammen. Die Hüterinnen der Geburt. Aber vor allem für diejenigen, die resigniert haben.

146 Gedanken zu „Das beschissene Wunder der Geburt

  1. Was für ein wunderbarer, ehrlicher und soooo wahrer Artikel! Ich durfte beide Varianten erleben. Ein ganz unschönes Geburtserlebnis und eine friedliche Hausgeburt. Die Erlebnisse sitzen, wie du schon sagtest, ganz tief.
    So habe ich sie zu Papier Bingen müssen, um alles zu verarbeiten.
    Danke, für deinen Artikel. Darf ich ihn teilen?
    Viele Grüße, Nina

    1. Ich hatte das große Glück eine Hausgeburtshebamme im Jahr 2014 zu finden! Es war eine tolle Geburt! Unter den 4 Geburten war es die Beste! Ich wünsche mir dass meine Tochter auch einmal die Chance bekommt so zu gebären und dafür Kämpfe ich!

    2. Wunderbarer artikel. Wunderbare worte. Wunderbare wahrheit. Ich hatte 2 hausgeburten und es wird noch mindestens eine folgen….. Was kann frau tun,um all diese infos zu verbreiten um allen frauen mut für eine natürliche geburt zu zusprechen…. Reden!! Redet über eure schöne geburt, voll liebe und würde. Erzählt das es auch anders geht!

  2. Liebe Andrea, Danke. Offenbar hast du in meinen Kopf geschaut und meine Gedanken zu Worte formuliert. Großartiger Artikel. Herzliche Grüße Kristina

  3. Ein wunderschön geschriebener Text, aus dem so viel Wahrheit spricht … und doch so unendlich traurig zu lesen, denn er macht Angst. Angst, wie es weitergehen soll und ob in Zukunft überhaupt noch Kinder auf natürlichem Wege zur Welt kommen dürfen. Ich selbst habe mein Kind per Not-Kaiserschnitt unter Vollnarkose entbunden bekommen … und ich kämpfe auch noch 4 Jahre später mit dem fehlenden Geburtserlebnis und hoffe, dass ich vielleicht irgendwann noch eine „normale“ Geburt erleben darf. Bei der derzeitigen Hebammensituation schwinden die Chancen darauf jedoch zusehends ….

  4. Den Vergleich mit der Kerze und der Feuerwehr finde ich super. Ich kann nicht behaupten, eine schöne Geburt gehabt zu haben, aber die Feuerwehr hatte bei mir immerhin Geduld bewiesen, bis sie tatsächlich einschreiten musste.

  5. Danke Andrea. Wie immer wunderbar, aber diesmal so tieferen, dass sich Salzwasser aus meinen Augen mit meinem Prosecco mischt. Wann kommt denn endlich dein Buch raus? <3

  6. Tiefgehend, nicht tieferen. Doofe Worterkennung. Entschuldige. …ich hab auch geteilt. Ohne vorher zu fragen. *rotwerd*

  7. Wunderschön und so wahr. Ich hatte schon zwei Wunderschöne Geburten im Krankenhaus. Due letzte war die schönste ich durfte Selbstbestimmend Entbinden und hatte Super nette Hebammen. Nur meine Frauenärztin verwunderte mich etwas als ich zur Nachsorge ging. Sie sagte folgendes “ Oh 3700 g und 36 cm Kopfumfang auf natürlichem weg wie den das wann waren sie beim Letzten Ultraschall?“ Ich darauf in der 30 SSW. Sie dann “ Ohh wären sie noch mal gekommen dann hätten wir bestimmt gesehen das der kleine so schwer wird und zu einem Kaiserschnitt geraten, seien sie froh das es ihr zweites war!“ Da Frag ich mich Mhh Hallo was ist bei der im Kopf rum gegangen. Sind die Ärzte sooooo verzweifelt????? Ist es wirklich schon so weit…

    1. Wow, im Ernst?

      Ich hatte vor fünf Wochen eine traumhafte Geburt im Geburtshaus. Mein Kleiner war so groß wie deiner und hatte auch noch beide Fäuste vorm Gesicht.

      Wir haben knappe sieben Stunden gebraucht, es war mein erstes Kind und ich habe nicht einmal nennenswerte Geburtsverletzungen davongetragen. Dazu bin ich eher klein und schlank.

      Und deine Ärztin hätte zu einem Kaiserschnitt geraten? Au weia, das entwickelt sich ja alles in eine absolut fatale Richtung.

      1. Wow auch noch die Hände vor dem Gesicht. Mein kleiner kam vor 12 Wochen mit Rucksack und Mütze zur Welt. Ich bin auch 1,56 m und hatte bei Geburt 57 kg also auch nicht besonders robust und groß.

  8. Es ist einfach nur traurig. Ich könnte echt gerade heulen, dass man als einzelne Person so hilflos ist und Leute wie Herrn Gröhe schert es einen Dreck was das mit den Frauen macht.

  9. … und ich werde trotzdem Hebamme werden, und den Müttern trotz der schlechten Rahmenbedingungen helfen eine würdevolle und schöne Geburt zu bereiten. Ich werde mich nicht verunsichern lassen. Und werde dem sinkenden Schiff ganz viel Wind in die Segel pusten!!!!!

  10. Absolut großartiger Artikel. Mein Geburtserlebnis war da irgendwie zwischendrinnen. Mittlerweile gehts ganz gut damit (grade erst verbloggt) und gleichzeitig trauere ich noch immer dem Schichtwechsel der Hebammen nach. Das Vertrauen, dass ich zur ersten Hebamme aufgebaut hatte durch Einleitung etc. war im Endeffekt umsonst. Neue Partie kam, von denen ich schon gar nichts mehr mitbekam und ich fühlte mich verlassen mit im Geburtsvorgang. Den Platz konnte einfach niemand einnehmen.

    In den nächsten Tagen hatte ich sogar noch dringend das Bedürfnis, der „ersten“ Hebamme mein Kind zu zeigen, um den Vorgang irgendwie abzuschließen. Es fühlte sich einfach an, als hätte jemand den Sender umgeschaltet.

  11. Ja leider sind Kaiserschnitte viel besser planbar und bringen mehr Geld in die Kasse .. Eine traurige Wendung. Früher wurde alles getan dass ein Kind auf normalem Weg zur Welt kam, heut kommt es mir vor als würde alles dagegen getan. Das was Frau möchte wird garnicht mehr ernst genommen…
    Leider bin ich auch ein Beitrag zur steigenden Sectiorate 🙁
    Hab mir das alles auch
    ganz anders gewünscht und hab heut noch damit zu kämpfen …

    1. Ja, ging mir genauso. Hab mich so sehr drauf gefreut, MEIN Mädchen zu sehen ( war 12 Tage über ET) und dann Geburtsstillstand. Könnte auch nach einem Jahr noch heulen, nur versteht das leider keiner. Wird nur abgewunken oder Augen verdreht…

      1. „Leider bin ich auch ein Beitrag zur steigenden Sectiorate.“

        Ich auch. Leider bin ich außerdem ein Beitrag auf der Liste mit ärztlichen Fehlern. Mit den Folgen darf ich mein Leben lang beschäftigen (Inkontinenz, Reizblase, 30 x am Tag aufs Klo, keine langen Ausflüge mehr, jede Autofahrt/Flug/Busfahrt genau planen, usw.).

        Wen interessiert das? Die Ärzte jedenfalls nicht. Da wird man an die nächste Abteilung weitergereicht und sieht die Verursacher nie wieder. Leider auch nicht vor Gericht, denn: Sie haben es ja nicht vorsätzlich getan. Also kein Schadenersatz. Na besten Dank.

        Und all das nur, weil ich bei der Geburt „zu lange“ gebraucht habe. War morgens im Krankenhaus und hatte um 17 Uhr das Kind noch nicht draußen.

        Aber „Hauptsache das Kind ist gesund“, ja, das hab ich auch oft genug zu hören bekommen. Ob der „Brutkasten“ dabei kaputt geht ist ja egal.

        Der Artikel ist ganz toll, hätte ich Facebook, würde ich ihn teilen. Vielen Dank.

  12. Zuerst mal rießen Lob, wahnsinnig gut geschrieben.

    Zu meiner Person bin 22 und habe mit 18 entbunden.
    Also die Hebamme was ich hatte wollte mich auch abspeißen weil nix weiterging…
    Ich ging aber nicht. Ich sagte ich bleibe hier bis ich mein kind im Arm habe und danach hatte ich meine Ruhe 🙂
    Sie kam.nur wo die Wehen richtig stark wahren und ab und zu kontrollieren.
    Wenn ich von meiner Geburt rede habe ich Freudentränen in den Aigen weil es dass allerschönste Erlebniss war und an dem Schmerz kann ich mich wirklich nicht mehr erinnern.

  13. Ich muss jetzt auch mal meinen senf dazu geben..ich finde den text wirklich sehr schön u kann eigentlich das meißte so auch unterschreiben.aber die Kommentare stimmen mich ein bischen nachdenklich. Wenn man das so ließt machen die meißten frischgebackenen Mütter die einen Kaiserschnitt bekommen haben das Klinikpersonal dafür verantwortlich…Ich selber bin seit 16 Jahren Hebamme und war auch bei etlichen Notkaiserschnitten dabei . Was wäre denn die Alternative wenn es dem Baby schlecht geht???Soll man dann einfach das Ctg ausmachen und sagen egal das die Herztöne bei 60 sind, hauptsache die Mutter hat ihre natürliche Geburt..oder wenn sich der Mutterkuchen vorzeitig löst und und und…dann lässt man das Kind eben sterben…ich finde das sehr traurig dass man dann nicht einfach froh ist dass man ein gesundes Kind zur Welt gebracht hat u kompetentes Klinikpersonal da war die diese Situation erkannt haben. Sicherlich könnte man viele Kaiserschnitte auch vermeiden wenn nicht tagelang ohne Grund eingeleotet werden würde oder bei 2cm die Blase aufgemacht wird,ocytocin drauf etc. …(aber auch da hat die Hebamme zum Glück ein Wörtchen mitzureden) aber oft sind ey auch die werdenden Mütter die 2 Wochen vor Termin eingeleitet werden möchten weil sie ja nicht mehr schlafen können oder so starkes Sodbrennen haben etc. Und dass sind dann aber auch die Frauen die draußen erzählen sie hätten 3 Tage in den Wehen gelegen u niemand hat was getan…Ich liebe meinen Beruf und habe auch in der Klinik schon wunderschöne natürliche Geburten zusammen mit meinen Frauen erlebt,aber manchmal geht es leider nicht anders , aber auch nach einem Kaiserschnitt oder einer. Saugglockengeburt bin ich glücklich wenn es Mutter u Kind gut geht, denn das ist für mich die Hauptsache!!! An dieser Stelle muss ich aber auch noch ein Wörtchen für die Gynäkologen einlegen…ich hab die Halbgötter in weiß auch schon 1000 mal verflucht u mit ihnen diskutiert,aber ehrlich gesagt kann ich sie ein bischen verstehen..denn wer muss de letztendlich den Kopf dafür hinhalten wenn irgendwas passiert u heutzutage wird doch bei jeder Kleinigkeit geklagt….

    1. Es geht hier doch um die ungerechtfertigten Eingriffe wenn die Feuerwehr nicht benötigt ist, und nicht um die die sich das selber ausgesucht haben z.B. wegen Sodbrennen einleiten. Was ist das denn?
      Auch wenn es notwendig war einzugreifen, hat man das Recht traurig zu sein, dass es nicht normal geklappt hat!

    2. Alles, was ihr schreibt .. ist richtig… kann ich auch nachvollziehen…. bin auch kein Arzt- und Medikamentenfreund…. mach viel selbst mit TCM…ABER hat auch schon mal jemand daran gedacht, dass vielleicht bei einem Geburtenstillstand, s.o., Mutter und Kind hätten sterben können oder Behinderungen entstehen, wenn die Ärzte nicht eingegriffen hätten……. auch das sollte man nicht vergessen und nicht alle Ärzte sind verantwortungslos, es gibt sie tatsächlich .. einige Retter in weiß… !!!!!!! … auch dann wären Sie die Bösen gewesen, …die doch hätten tun können…. !!!! Es gibt immer unterschiedliche Ausgangssituationen und eben auch unterschiedlich zu bewertende Lösungen.

    3. Da stimme ich dir zu, ich habe eine wunderschöne natürliche geburt bei meiner tochter gehabt, von der ich heute (sie wird 9) noch schwärme. Mein dritter musste per notkaiserschnitt geholt werden , es war der horror da sie nichz mehr warten konnten bis die narkose wirkte. Der arzt damals sagte zu mir „es tut mir leid“ und schnitt mich einfach auf. Es hatte alles etwas mehr von einem Schlachthof und ich habe nach 5 Jahren immer noch Albträume ABER hätte der arzt nicht auf mich geschissen (entschuldigt die Ausdrucksweise) hätte mein kind es nichz überlebt denn er ist mir im muttetleib gestorben und nur durch das handeln des Arztes geht es ihm gut. Er hat sich später bei mir privat gemeldet und gefragt ob er das richtige getan hat und hat sich 1000000000 mal entschuldigt. Ich wünschte das die geplanten Kaiserschnitte verboten werden wenn es keine medizinische Notwendigkeit vorliegt

      Ein ganz ganu großes danke an die lieben hebammen die täglich nichz nur ihrem job sondern ihrer Berufung nachgehen, frauen eine schöne geburt zu bereiten

  14. Danke für Deine wahren Worte!

    Ich bin immernoch froh um den einen Dokumentarfilm über eine Hebamme auf dem Land, den ich als Jugendliche gesehen habe und daraufhin beschloss, später immer eine eigene Hebamme zur Geburt zu haben.

    Es sind schließlich 4 tolle Geburten geworden ohne jegliches Reinreden, Eingreifen und ohne Medikamente.

    Glück gehabt? Ja! Und gute Begleitung durch meine Hebammen.

  15. Ich hatte ein unschönes Geburtserlebnis. Auch wenn meine Hebamme im Geburtshaus immer predigte, wie es im Krankenhaus zugeht, geglaubt habe ich es nicht, bis ich es selber erlebt habe. Bei der Geburt hab ich sogar eine Hebamme rausschmeißen müssen, die sich daneben benommen hat. Ich würde mich nie wieder in die Hände von diesem Krankenhauspersonal begeben. Die kleine ist gut rausgekommen und ich habs gut verdaut und Matilda hat meines erachtens keinen Schaden genommen. Alles wunderbar!

  16. Hallo Andrea,
    mit grossem Interesse las ich deinen Blog. Wirklich super geschrieben!
    Da fällt mir dass der Geburtsverlauf meines 1. Sohnes ein die nicht so schön war. Dank einer total überforderten Hebamme. Wenn ich gekonnt hätte ich hätt sie gekillt. Ich sass auf einem Gebärhocker und wäre am liebsten drauf sitzen geblieben. Nein man scheuchte mich auf das 0800-Bett. Wäre ich nicht so verzweifelt gewesen ich hätt was gesagt! Ende vom Lied: PDA.
    Die Geburt meines 2. Sohnes machte alles wieder gut. Dank eines guten Frauenarztes konnte ein Kaiserschnitt umgangen werden da mein Sohn sich noch in der 36. SSW gedreht hatte und er mir einen guten Tipp gab. Durfte mir das schönste Bett aussuchen als die Geburtswanne besetzt war und brachte meinen Sohn beim Vogelgezwitscher zur Welt. (War im März u Fenster war angeklappt). Und ohne PDA! War megastolz auf mich dass ich alles gut und alleine geschafft hatte!!!

  17. Das ist wahrhaftig ein genialer Artikel!
    Genau SO habe ich es erfahren.
    Wollte rundum eine „natürliche Geburt“, habe es dann auch durchgezogen, dank der Hebamme. Die Ärzte haben mich ständig aus der Ruhe gebracht mit Kaiserschnitt, etc (sie hatten vorher schon 2 geplante und wohl noch etwas Zeit). Ich hatte Vertrauen und es hat zwar länger gedauert, aber ohne Medikamente geklappt. Ich hoffe so sehr, dass es bald eine sinnvolle Lösung für die Geburtshäuser und selbständigen Hebammen gibt! Es könnte so schön sein! lg, Christine

  18. Wunderbar geschrieben. Ich habe auch beides erlebt…den Sicherheitskaiserschnitt ohne Wehen ohne irgendetrwas das ICH in irgendeiner Form von einer Geburt erwartet hab. Ungewünscht, ja sogar gehasst aber beim 1. Kind dermasen verunsichert durch die Ärzte das ich mich nicht gewehrt hab.
    Dann jahrelang innerlich damit gekämpft…bis zu einem gewissen Punkt sogar den Glauben an mich selbst als Frau verloren. Verunischert, traurig.
    Und dann mit meiner wunderbaren Hebamme die 2. Geburt. Z.n. Sectio, viel zu großes viel zu schweres Kind, laut den Ärzten eine gebärunmögliche Geburtslage des Kindes.
    Tja liebe Ärzte…dieses Kind habe ICH geboren. Ohne PDA, ohne Schmerzmittel. Nur mit meiner Willenskraft und meiner Liebe und der Unterstützung meiner wunderbaren Hebamme.
    Ja es ist gut das es den Kaiserschnitt gibt…als Notlösung…als Feuerwehr.

  19. Vielen Dank für Deine Worte! Als Hebamme und Mutter zweier Kinder, deren Geburt absolut schlimm war geben sie mir ein bisschen Trost und etwas Energie, mit meiner Arbeit weiter zu machen

  20. Danke für den tollen Artikel!

    Jede Mutter, die den Mut hat ein Zeichen zu setzen, gegen Gewalt im Geburtsvorgang, sollte am 25.11.2014 an der Roses Revolution teilnehmen und eine rosafarbene Rose vor die Tür des Kreißsaals legen, in dem ihr Gewalt angetan wurde!

    1. Oha! Interessant, danke für den Hinweis!
      Bei mir lag der Arzt und Mann mit vollem Gewicht auf meinem Bauch und ich erlitt wohl innere Blutungen und Quetschungen – leide fast 1 einhalb Jahre später immer noch darunter, zumal es nie geklärt wurde. Wer dazu etwas weiß, freue mich über Infos!

      1. Vermutlich wurde bei dir der Kristeller-Handgriff angewendet (wie bei mir bei der 1. Geburt auch), um das Kind schneller zu gebären. Du kannst dir immernoch deinen Geburtsbericht im Krankenhaus anfordern, da sollte der Grund (z.B. abfallende Herztöne beim Kind) vermerkt sein. Wenn nicht (wie bei mir), dann kann auch ein Gespräch mit dem Arzt helfen. Oft sind in den digitalen Akten noch mehr Infos hinterlegt, als im Geburtsbericht stehen. Mir hat das sehr geholfen, dieses traumatische Erlebnis besser zu verstehen. Meinen Frieden mit dieser Geburt habe ich allerdings erst so richtig nach der Geburt meines 2.Kindes geschlossen. Diesmal eine wunderschöne, schnelle (3 h, die letzen 15 Min mit Hebamme) und schmerzarme Hausgeburt von einem propperen Jungen (57 cm, 4.350 g). Hätte ich bei der 1. Geburt nur schon das Wissen von heute gehabt…. naja, hinterher ist man immer schlauer. Alles Gute für dich.

      2. Danke liebe Sonja! Den Begriff hab ich gebraucht! Ich hatte früher schon mal gelesen (in Natur und Heilen), wie schlimm dieser Handgriff sein kann, den Artikel aber nicht mehr gefunden. Und jetzt selbst darunter zu leiden, in dem Wissen – es hätte nicht sein müssen, da das Kind in keiner Weise gefährdet war.
        Durch meine Ausbildung (Biologin) und das Ur-Wissen, den Ur-instinkt den jede Frau in sich trägt ist es möglich, eine ganz natürliche Geburt zu erleben! Alles daran ist wichtig für Mutter und Kind. Im Tierreich wissen es die Weibchen auch, was zu tun ist. Und genau dieses Urwissen haben uns die Hebammen erhalten. Es wäre so wichtig, hier wieder zu den Wurzeln zurück zu finden, denn viele Kindheitstraumata oder späteren Probleme resultieren aus der Zeit vor/während/nach der Geburt. Daher ist es ebenso wichtig, das Kind zu stillen, insofern es geht – und die Natur hat die Muttermilch perfekt abgestimmt – d.a. mit Geduld und Willen geht es.
        Ich hoffe ich finde bald, wo mein Körper Schaden genommen hat. Bisher konnte mir noch kein Arzt helfen. Laut Bericht wäre ich fast verblutet (an inneren Blutungen) und keiner hat es gemerkt. Wie schon so oft geschrieben: Hauptsache das Kind ist gesund.

      3. Sehr gerne. Bei mir ging es glücklicherweise ohne physischen Schäden von statten. ABER, die psychische Unversehrtheit sollte doch ebenso wichtig sein. Deswegen krieg ich auch regelmässig nen Anfall bei „hauptsache das Kind ist gesund“. Die psychische Gesundheit darf doch keine Nebensache sein!

  21. Was für ein schöner Artikel, was für gute Worte!

    Es wird Zeit für einen Wandel in der Geburtshilfe, zurück zu natürlicher und selbstbestimmter Geburt!
    Und es wird Zeit für einen Wandel in den Köpfen der Frauen, hin zu mehr Vertrauen in die eigene Kraft und die Natürlichkeit der Geburt.

    Ich habe 3 Kinder natürlich entbunden, eines davon im KKH eingeleitet (was gut und berechtigt war), zwei zuhause, mit Hebammen, die ich schon aus der Vorsorge kannte und die meine Geburten von Anfang bis Ende begleitet haben. Auch beide Hausgeburten endeten mit anhaltenden Blutungen im KKH. Somit bin ich sehr sehr dankbar für die moderne Medizin und die kompetenten Ärzte, die alles zu einem guten Ende brachten. Und ich bin dankbar für die selbstbestimmten Geburten, die ich erleben durfte. Und ich bin dankbar für das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in meine Intuition, die mir halfen, auch später auf der Station meine eigenen Entscheidungen zu treffen und mich nicht verunsichern zu lassen.

  22. Der Vergleich mit der Feuerwehr ist gut. Auf einer Podiumsdiskussion über Geburtshilfe sagte der Präsident der Landesärztekammer SH Dr. Bartmann, dass es doch sehr bedenkenswert sei, dass in der Geburtshilfe nur Geld fließt, wenn der Notfall eintritt. Man stelle sich vor, die Feuerwehr bekäme nur Geld, wenn es brennt. Wir bezahlen die Feuerwehr dafür, das sie bereit steht, falls etwas passiert. Wir sollten auch die Vorhaltekosten der Geburtshilfe bezahlen.

    Vielleicht würden sich die Interventionen auf das nötige Maß beschränken, wenn wir die Einsatzbereitschaft auch dann honorieren, wenn kein Notfall eintrat. Blöd nur, dass das Wort Fallpauschale aus „Fall“ und „Pauschale“ besteht.

    Danke für diesen Text! Vielleicht können wir mal näher in Kontakt treten. Du scheinst auch eine „Schwäche“ für die Analyse unseres Gesundheitssystems zu haben. 🙂

  23. ich denke das viel auch an den müttern selberliegt, viele verlassen sich einfach nicht mehr auf ihren natürlichen instinkt und lassen sich viel zu viel reinreden. ich habe 7 kinder, die letzten beiden sind zwillinge. alle sind im KH auf die welt gekommen, aber alle vollkommen natürlich, selbstbestimmt, ohne schmerzmittel usw. mit gewichten von 3000g-4240g und alle total unkompliziert und schnell. ich kenne nur das erlebnis schöner geburten, darum ha ichs wohl auch so oft gemacht 🙂

  24. Danke für den Text! Ich hatte zwei total unterschiedliche Geburten, eine recht langwierig und kompliziert, die zweite Schwupsdiewups zu Ende, und hatte dennoch beides Mal ganz tolle Erlebnisse. Trotz Krankenhaus und viel los, waren glücklicherweise immer tolle Leute um mich rum, die mich super unterstützt haben und wussten was sie taten. Bei der ersten Geburt flehte ich nach 17 Stunden Wehen, davon eine Presswehen ohne Pressen zu dürfen (und wer das erlebt hat weiß, wie sich Folter anfühlen muss!), nach einem Kaiserschnitt und hatte das Glück, dass die fähige Ärztin und Hebamme es mit der Saugglocke versucht hatten und ich drum rum kam. Es war das komplette Gegenteil von „Los jetzt, wir machen jetzt hier dem ganzen ein schnelles Ende“ – von dem ich aber leider auch schon oft gehört habe. Dafür bin ich sehr dankbar! Und der Hebamme, die meine erste Geburt begleitet habe, werde ich mein Leben lang dankbar sein, denn ohne die hätte ich schon viel viel früher aufgegeben. Hoffentlich hoffentlich bessern sich endlich einmal die Arbeitsbedingungen für diese lebenswichtigen Helferinnen!!!

  25. Das ist ein toller Brief.
    Er spricht mir aus der Seele.
    Meine Tochter hatte sich auf natürlichem weg angekündigt mich 9 Std heftigst leiden lassen um dann doch per Kaiserschnitt geholt zu werden, weil sie nicht ins becken rutschen konnte. Niemand ausser meiner Hebamme konnte verstehen, das mich das so mitgenommen hat, das ich meine tochter nicht selbst zur welt bringen konnte, immer der Satz „hauptsache gesund“! Natürlich bin ich soooo dankbar dafür das sie gesund ist, aber mir fehlte etwas das ich mit viel kuscheln mit der kleinen versucht hab zu vergessen. Und es ist wahr das dauernd ein Arzt in einem rum fummelt und man denen am liebsten eins überziehen möchte. Ich hatte die Hoffnung bei meiner 2. Schwangerschaft auf spontane Entbindung , trotz ärztlichem Kopfschütteln hatte ich den Plan mit meiner Hebamme ins Auge gefasst, doch leider wurde da nichts draus, denn mein sohn war noch grösser und schwerer als meine Tochter und die Naht schmerzte sehr zum Schluss, sodas auch meine Hebamme abriet. Damit war es aber in Ordnung denn es klang logisch und ich vertraute dem Urteil meiner Hebamme. Nach 2 Jahren jetzt konnte ich mit der „geburt“ meiner Tochter abschliessen, aber mir wird immer was fehlen ohne dieses Erlebnis einer natürlichen Geburt.

    1. Pialotta (falls du die bist, die ich kenne 🙂 Und wie verrückt ist es mal wieder, dass wir hier genau untereinander gelandet sind?!?), da hilft nur eins: Doch ein drittes Kind?! Ok, ganz ganz schlechter Scherz, sorry!! Und es tut mir leid, dass ich wohl damals bei deiner ersten Geburt nicht genug Unterstützung war. Ich hatte damals bei meiner ersten auch das Gefühl, mir würde etwas fehlen, da die kleine Madame ja zwar nicht per Kaiserschnitt kam, aber ich eben dafür vorbereitet war und somit auch nicht das Erlebnis einer natürlichen Geburt hatte. Und was die bedeutet konnte ich erst bei der Geburt deines Patenkindes verstehen – und würde so eine natürlich jederzeit einem Kaiserschnitt vorziehen. Aber – und das finde ich auch nicht zu vernachlässigen – Müttern wird soooo schnell ein schlechte Gewissen gemacht und ihnen das Gefühl gegeben, sie würden versagen (so habe ich mich jedenfalls irgendwie nach der ersten Geburt gefühlt und du wahrscheinlich auch?), sei es, sie können oder wollen nicht stillen oder sie haben eben keine natürliche Geburt, sondern einen Kaiserschnitt bekommen. Und das finde ich ganz ganz unfair, denn jede tut was sie kann und manchmal gibt es eben Gründe, die einen gewünschten Plan umwerfen. Und das ist total ok, denn am Ende bleibt dann doch das viel gesagte „Hauptsache gesund“ und es wäre schön, wenn man Frieden damit schließen kann, wie auch immer es am Ende gelaufen ist. Drück dich!!

      1. ich finde diese dikussionen langsam langweilig, öde und oft am thema vorbei geredet……..( dieses ellenlange beispiel mit der feuerwehr….schrecklich…:-(. man kann auch vieles zerreden…… wer ein kind zeugt, sollte sich, wenn er so viel hier “ redet“ , sich vorher informieren, wie eine geburt abläuft und evtl.auch ablaufen “ kann“, letztendlich ist es wichtig, dass mutter und kind gesund sind und das Gerede von schlechtem Gewisen und so geht mir langsam auf die nerven, ich melde mich hiermit vom forum ab.

  26. Du schreibst so unfassbar gut! Deine Beiträge berühren jedes Mal etwas in mir. Mal lache ich lauthals, mal kommentiere ich ständig mit „Ja, genau!“. Diesmal hatte ich Tränen in den Augen, nachdem ich das Bild von der Kerze vor mir hatte. Du kleidest Wahrheiten so wunderbar in Worte. Hör bloß nicht auf damit!

  27. Danke

    Leider lassen sich werdende Mütter immer mehr verunsichern. Es fehlt an eigenen Müttern die in der Nähe sind, an Hebammen, die greifbar sind.
    Diese werden durch anonyme Textnachrichten in Zeitschriften und Foren ersetzt.
    Wissen wird nicht mehr persönlich verbreitet sondern in Nullen und Einsen ausgedrückt.

    Jede Mutter die spontan ein Kind entbindet wird berichtet, als sei es etwas völlig unglaubliches- ja sogar unnatürliches.

    Eine Hebamme ist die helfende Hand und der Zusprecher, den eine werdende Mutter braucht.

    Und Medikament sollte diese Nähe ersetzten. Ich sage nur PDA und gewünschte Kaiserschnitte die perfekt im Outlook Kalender geplant werden.

    Jeder soll ja wie er mag, aber man sollte nie vergessen, wofür der weibliche Körper geschaffen wurde.

    Und ich lasse hier bewusst Komplikationen, besondere Umstände etc außen vor.

    Etwas mehr Selbst Vertrauen und Selbst Bewusstsein und Selbst Bestimmtheit sollten sich die ach so emanzipierten Frauen endlich mal zusprechen (und wenn sie dieses vlt auch ab und an einmal von einer Hebamme ins Ohr geflüstert bekommen)

    Danke auch für den tollen Vergleich mit der Feuerwehr 😀 Er hat mich sehr erheitert und ich hoffe, dass er auch einige „erleuchtet“

    1. Und jetzt nochmal in leserlichem Deutsch 😉

      Danke

      Leider lassen sich werdende Mütter immer mehr verunsichern. Es fehlt an eigenen Müttern die in der Nähe sind, an Hebammen, die greifbar sind.
      Diese werden durch anonyme Textnachrichten in Zeitschriften und Foren ersetzt.
      Wissen wird nicht mehr persönlich verbreitet sondern in Nullen und Einsen ausgedrückt.

      Über jede Mutter die spontan ein Kind entbindet wird berichtet, als sei es etwas völlig unglaubliches- ja sogar unnatürliches.

      Eine Hebamme ist die helfende Hand und der Zusprecher, den eine werdende Mutter braucht.

      Medikamente können diese Nähe nicht ersetzen. Ich sage nur PDA und gewünschte Kaiserschnitte die perfekt im Outlook Kalender geplant werden.

      Jede soll ja wie Sie mag, aber man sollte nie vergessen, wofür der weibliche Körper geschaffen wurde und was er tatsächlich auch leisten KANN (wenn man ihn lässt).

      Und ich lasse hier bewusst Komplikationen, besondere Umstände etc außen vor.

      Etwas mehr Selbst Vertrauen und Selbst Bewusstsein und Selbst Bestimmtheit sollten sich die ach so emanzipierten Frauen endlich mal zusprechen (und wenn sie dieses vlt auch ab und an einmal von einer Hebamme ins Ohr geflüstert bekommen sollten, dann kann das nicht schaden.)

      Danke auch für den tollen Vergleich mit der Feuerwehr 😀 Er hat mich sehr erheitert und ich hoffe, dass er auch einige “erleuchtet”

  28. Vielen Dank für den Artikel.

    Der Wandel von Geburtswesen zu Geburtsmedizin ist das Problem – die Geburt der Klinik (Foucault).
    Was mich dabei beunruhigt, ist, dass wenn Mütter von Anfang an (während der Schwangerschaftsvorsorge und durch die Pränataldiagnostik) geschwächt werden, die Kontrolle abgenommen wird, kein Vertrauen geschenkt wird – bis hin zur Geburt. Wie wirkt sich das Ganze auf den Umgang mit dem Kind um, wie verändern diese fundamentalen Veränderungen im Geburtswesen, wie wir unsere Kinder und Kinder innerhalb der Gesellschaft sehen? Alle und alles müssen funktionieren (Geburt eines neuen Patienten auf der einen Seite) Druck zum perfekten Kind, der perfekten Eltern auf der anderen -> hinzu dem gestressten Kind, gestressten Eltern und dem überforderten Individuum. Schuld und Eigenverantwortung kommt durch die moderne Biomedizin, wo bleibt das Schicksal und die Hoffnung? Kapitalismus und eine Risikogesellschaft sind die Rahmenbedingungen, die Ökonomisierung der sozialen Lebenswelt (pünktlich getaktet ist das Leben noch vor der Geburt) liegen diesen Veränderung zu Grunde.

    Frauen, lasst euch keine Angst machen, seid voller guter Hoffnung möchte ich ihn die Welt schreien – gebt euch Zeit, nehmt euch Zeit, gebt den Kindern Zeit! Let life happen and trust yourself. Glaubt an eure Kräfte und eure Intuition.

  29. Geburten sind nie etwas Schönes – es geht an Nerv‘ und Niere. Dennoch ist das, was herauskommt, etwas Wundervolles. Noch vor einigen wenigen Jahrhunderten starb fast jedes zweites oder drittes Kind wenige Tage nach der Geburt. Heute sind die Menschen (mehrheitlich in den westlichen Ländern) von dieser Pein verschont und erfreuen sich über das Neugeborene – obwohl Leben und Tod zum Lebenszyklus der Menschen gehört, die ein Jeder damit mehrmals im Leben Erfahrung macht.

    1. Kann Michael Johne nur zustimmen. Einer der Gründe Warum die Versicherungen für Hebammen so teuer sind, weswegen der Beruf langsam ausstirbt, ist dass die Geburt nicht so risikolos ist wie es verklärende Propaganda und glauben machen will. Es kann viel schief gehen und in manchen Situationen kann die Geburt Lebensgefährlich für Mutter und Kind werden. Zwei meiner Freundinnen hätten (das steht außer Frage) ohne medizinische Hilfe die Geburt nicht überlebt, und bei mir wäre das Risiko auch groß gewesen. Nach 22 Stunden in denen ich alles versucht habe um mein Kind möglichst natürlich ohne Schmerzmittel oder sonstige medizinische Hilfsmittel zur Welt zu bringen. Damit im Hinterkopf liest man den Artikel wirklich anders. Und ja Feuerwehr erst rufen wenn es wirklich aber zu erkennen wann das Feuer zu groß ist uns man es nicht mehr selbst schafft ist gerade in den Wehen verdammt schwer und wenn man zu lange wartet und das Kind es dann vielleicht nicht schafft oder eine Behinderung davon trägt, damit leben zu müssen möchte ich mir gar nicht vorstellen.

  30. Hallo, mein Name ist Stephan Kugel!
    Als meine Tochter 1993 zur Welt kommen wollte, war mir nach dem ersten Termin im Vorberitungskurs klar, dass ich als werdender Vater meine Pflicht habe, das Geschehen selber in die Hand zu nehmen. Wir vereinbarten eine Hausgeburt und ICH übernahm die Vorbereitungen. Es wurde ein holländischer Geburtsstuhl beschafft und unsere Hebamme, die noch nie eine Hausgeburt gemacht hatte, lud ihre Freundin ein, die schon eine erfahrene Hausgeburt-Hebamme war, und sie versprach, dabei zu sein. Da ich Reinkarnationstherapeut war, wusste ich, dass unser kleiner Schatz aus einer Sufitradition kam. So besorgte ich mir von der Mekkanischen Rose das teuerste Rosenöl, das es gab, 10 ml für 340 DM und auf fünf Aromalampen verteilt, roch es dann bei uns wie in einem Harem. Brian Eno wurde als Hintergrundsmusik in Dauerschleife gelegt und schaffte eine vollkommene Ambientatmosphäre. Die Mutter bekam eine Vorbereitungsbadewanne und war entspannt wie eine Katze nach 2 Stunden Dauerstreicheln. Und als unsere kleine Süße kam, war nur noch eine Presswehe notwendig, während die Hebamme das Tor mit schwarzen Kaffee entspannte. Es war ein Fest der Freude.
    Jahrelang habe ich dann Vorbereitungskurse FÜR MÄNNER organisiert, wo ich von Willhelm Reich und Leboyer erzählt habe und die werdenen Väter für die Liebe zu Ihrem Kind und ihrer Liebsten begeistern konnte: Als dann eine Hebamme, in deren Praxis ich den Kurs für die Männer machte, eifersüchtig wurde, weil auch die Frauen zu mir kommen wollten, hörte ich auf damit.
    Hier mein Text dazu:

    Ganzheitlicher
    Geburtsvorbereitungskurs
    für Männer

    Das neuer Zeitalter
    Die neuen Helden und ihre Lehrer
    Heilvolle Schwangerschaft
    a) Massagen
    b) Musik
    c) Schönheitsübung
    d) „Wiedergutmachung“-„ Entankerung“
    e) die Kraft des Atems
    f) ganzheitliche Sexualität
    „Als Gott den Mann erschuf, übte sie bloß“,
    Demut und Verständnis
    Großväter, Väter und ihr Kinder
    Was ist unsere „Auf-gabe“ ?
    Ganzheitl. Geburtsvorbereitung
    Tragetücher
    Die Nacht der Männer
    Leben(sfreude) mit dem Kind
    Lebt Eure Liebe weiter – ganzh. Elternkultur
    Familienenergien – ganzh. Familientherapie
    Jeder ist Teil der Familie

  31. An Anna: mich hat dein Kommentar so getroffen (dass du jetzt mit Inkontinenz, reizblase usw. Zu kämpfen hast..) ich glaube, dass solche „Folgen“, egal ob daran womöglich jemand schuld ist oder nicht, auch viel zu wenig ernst genommen werden! Also genau so wie die psychische Situation in welcher sich manche Frauen nach der Geburt befinden, die Unzufriedenheit und Traurigkeit wegen dem Geschehenen, aber eben auch Probleme die auf körperlicher Ebene oft so lange noch präsent sind, und die Frauen sogar sehr in ihrem Alltag einschränken können! ( wobei psychologisches und körperliches ja sowieso immer eng zusammen hängen. .!) Ich wollte nur auch dir, anna ( ich weiß nicht wie ich dich sonst erreichen kann außer hier ein Kommentar zu hinterlassen. .aber vl können andere Frauen auch etwas damit anfangen) sagen, dass wirklich viele Frauen mit solchen Probleme zu kämpfen haben, sei es aufgrund von geburtsverletzungen oder einfach „nur“ so wie du beschrieben hast, wegen einem „längeren“ geburtsverlauf..! Aber: es gibt super leute, ich persönlich kenne eine echt unglaublich kompetente Physiotherapeutin, die da helfen können!!! Es gibt Möglichkeiten, die blase wieder zu „trainieren“ und auch gegen Inkontinenz oder andere Dinge kann man was tun!! Physiotherapeuten oder auch hebammen die sich speziell damit beschäftigen muss man halt finden, aber es gibt sie!!:) vielleicht hilft es ja, wenn man das weiß. ..danke für den Artikel!!:)

  32. Also jetzt mal langsam:
    Die Sectio- Raten würden von der modernen, selbstbestimmten und wenig leidensbereiten Frau in die Höhe getrieben. Die Ärzte mussten initial nur Doenstleister spielen. Leider ging darunter die Risikobereitschaft einiger Ärzte verloren. Zudem muss man sehen, dass die Geburt und auch das Wochenbett nach wir vor eine gefährliche Phase für Mutter und Kind sind. Wer trägt dieses Risiko??? Die Ärzte!! Wenn was schief geht werden SIE verklagt. Auch nicht die Hebamme, die zu lange für eine natürliche Geburt gekämpft hat. Nein, der Arzt, der die bereits desaströse Situation wie durch Uauberhabd retten soll. Kurze Nachricht an alle: Ärzte sind nicht allmächtig. Und haben keine Lust für den Tod einer Mutter oder eines Kindes verantwortlich zu sein ( bzw. dafür verantwortlich gemacht zu werden. )
    Kritik ist schön und gut und nicht alles entwickelt sich zum Positiven. Aber man sollte doch fair bleiben und die Umweltfaktoren beachten!!
    Und an dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass Hebamme nicht gleich Hebamme ist. Auch hier gibt es sehr große Unterschiede. Die im Verlauf auch meistens der Arzt ausbaden muss.
    Mittlerweile gibt es außerdem massenweise Hebammengeführte Kreissäle. Eine gute Sache, die auch seitens der Mediziner hochgeschätzt wird. Entgegen dieses Artikels habe ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass immer mehr natürlich Geburten (auch in den Kliniken!!) angestrebt werden. Die Fortbildungen über Entbindung einer Beckenendlage sind heiß begehrt. Nur will dieses Risiko kaum eine Mutter tragen!!
    Also- meine Meinung zu diesem Artikel: der Richterhammer kann auch in die andere Richtung schwingen. Deshalb finde ich es zu hart und sehr einseitig!!

  33. Vielen Vielen Dank für diese wunderbaren und leider wahren Worte. Schön, wenn das mal in der Tagespresse stehen würde. Oder es jemand in Ratssitzungen vortrüge.
    Ich habe eine gehetzte, gestresste, dramatische Geburt hinter mir, bei der die diensthabende Hebamme in der entscheidenden Phase wundervoll durchgegriffen und die Ärztin mit Worten des Kreissaales verwiesen hat, für die ich meiner Großen heute den Mund mit Kernseife auswaschen würde. Als meine älteste Tochter auf die Welt kam waren nur vier Frauen im Raum: meine Mutter, die Hebamme, ich und mein kleines Wunder. Diese halbe Stunde „so soll es sein“ hat viel von dem „das kann mir jetzt nicht wirklich passieren“ wieder gut gemacht.
    Bei meiner Jüngsten war ich dann selbstbewusst und sicher genug um der Hebamme diese Brüllarbeit abzunehmen. Als mein Mann und ich (diesmal ohne Mama) im Klinikum ankamen, war mir die Wahl des Kreissaales herzlich egal, ich hätte auch auf der Treffe entbunden, solange die richtigen Geburtshelfer dabei gewesen wären. Nach 55 Minuten war, ohne Medikamente, Ärzte, Panik oder Dammschnitt, Wunder Nummer Zwei da. Wir haben glücklich zu dritt angestoßen, die Hebamme, mein Mann und ich, während die Kleine ihre ersten kräftigen Züge nahm.
    Ich war schweißgebadet, ein bisschen wund, hatte Muskelkater und war unglaublich stolz auf mich.
    In einer Welt ohne Hebammen möchte ich nicht Oma werden. Vorher schule ich selber um.

  34. Hallo Andrea, danke für diesen Artikel, den ich in allen Punkten unterschreibe!
    Möchte noch hinzufügen:
    Und wenn Du, wie ich eine „alte Mehrgebärende“ (wie es auf dem Einweisungsschein für die Entbindungsklinik stand) bist, dann bekommst Du noch viel mehr Untersuchungen und damit Unsicherheiten aufgedrückt.
    Sich freuen, dass man schwanger ist?! Strengstens verboten, wenn Du mit ü45 noch die Frechheit besitzen solltest, dieses Risiko einzugehen!!
    Wobei die Panikmache ausschließlich von den Ärzten kam, die Hebammen hat mein Alter kaum beeindruckt.
    Viele Grüße!
    Und ich freu mich, dass ich Deinen Blog empfohlen bekommen habe :-))

  35. http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hausgeburt-eine-mutter-verliert-ihr-kind-a-889615.html

    Natürlich gibt es viele tolle Geburten auf natürlichem Wege, und ja, es gibt sicher viele Mütter denen die Geburtsmedizin in den letzten 30 Jahren das Geburtserlebnis verleidet hat aber von den anderen viel dramatischeren Fällen, redet dabei keiner.
    Es mag regionale Unterschiede geben, aber beispielsweise hier in Frankfurt bemühen sich die Kliniken heute so gut es geht einen natürlichen Geburtsablauf zu unterstützen und die aktuelle Propaganda gegen die Geburtskliniken und für Haus- bzw. Geburten im Geburtshaus finde ich gefährlich und wird vielleicht dem ein oder anderen ungeborenen Leben zum Verhängnis.

  36. Als ich deinen Artikel gerade gelesen habe, musste ich sofort an meine Hebamme denken, mit der ich, sobald die PDA wirkte, total viel Spass hatte 😀 Sie organisierte mir sogar mein Lieblingsessen 🙂 die Geburt meiner Maus war sehr schön aber extrem schmerzhaft, nervzerrend und lang. Ich hatte das Glück dass sich die Ärzte total im Hintergrund hielten und erst dann kamen als die Kleine da war und ich genäht wurde. Aber im Grossen und Ganzen war es ein schönes Erlebnis, mittlerweile bin ich auch so weit dass ich sagen würde ich würde und könnte es wieder tun 😉 was VL auch noch eine grosse Rolle spielt zum Thema Geburt ist die Zeit und Betreuung nach der Geburt. 2-3 Schwestern waren wirklich super nett und Hilfsbereit, während eine andere einfach komplett den falschen Beruf ergriffen hatte. LG 🙂

  37. Ja es ist sooooo wahr ! Zum Glûck kann ich so einzeln wenigen in der Entscheidung nicht den tradizionellen, sondern den selbstbestimmten Weg zu wâhlen, behilflich sein , u sie dabei ein Stûck begleiten !bin dankbar dafúr !

  38. Prinzipielle Zustimmung. Aber: ich hab mittlerweile Angst vor Hebammen. Ehrlich. Ich hab eine im weiteren Bekanntenkreis, die viel über Twitter und Co über ihren Beruf mit KollegInnen und Freunden redet. Ist gut, ich mag Engagement.
    Aber die schiere Verachtung, die aus ihren Worten klingt, wenn eine werdende Mutter aus welchen Gründen auch immer während oder vor den Wehen Schmerzmittel oder gar einen Kaiserschnitt möchte, ist unerträglich. In diesem elenden Glaubenskampf gehen die Mütter unter. Und zwar vor allen jene, die es wagen, eine Meinung zu haben, die halt nicht der diensthabenden Hebamme entspricht. Dieser komplette Mangel an Respekt seitens der Hebammen gegenüber Müttern, die halt anders wollen, ist schier unerträglich. Es geht um erwachsene Frauen, die iA mehrere Monate Zeit hatte, sich über die Geburt Gedanken zu machen. Wenn die Schmerzmittel oder einen Kaiserschnitt wollen, sie nachher als unfähig, feig und sonstwas beschimpft zu werden, ist schlicht falsch.
    Ich will bei meinen künftigen Geburten am liebsten keine Hebamme mehr sehen. Ich will lieber einen „unnötigen“ Kaiserschnitt, als mich von irgendeiner komischen Frau verachten zu lassen, weil ich Schmerzen nicht so dolle finde. Dabei wünsche ich mir durchaus vaginale Entbindungen. Aber bitte eine, wo ich vom anwesenden medizinischen Personal ernst genommen werde. Auch wenn ich meine Meinung ändere.
    Wir leben im Jahr 2014, wir haben mehr Möglichkeiten als die Frauen vor 500 Jahren, und das ist gut so. Ich bin sicher, auch vor 500 Jahren hätten Frauen ihre Kinder lieber ohne Schmerzen und Gefahr zur Welt gebracht. Ging halt nicht. Jetzt gehts, warum sollte das falsch und böse sein? Lasst die Frauen entscheiden, die die Kinder bekommen, anstatt so zu tun, als wären das willenlose Puppen, die das System zu Dingen zwingt, die euch nicht passen.

  39. Der Vergleich mit der Feuerwehr ist toll … denn es gibt zusätrzlich zu dieser die Brandschutzvorschriften, die überhaupt erst verhindern, dass es so brennt (wie in einigen Großstädten im und vor dem 20. Jahrhundert).

    Also solche Vorschriften, an die sich die Leute angefangen haben freiwillig und später über kommunale und staatliche Vereinbarung der Gesellschaft zu halten. Die Idee war oft eingängig, weil weniger Angehörige überhaupt erst die Feuerwehr rufen mussten oder im Falle eines Feuer gerettet werden konnten.

    Nun schreibt natürlich keiner einen Artikel, wie viel toller und natürlicher wieder ein reiner und unimprägnierter Holzbau wäre, wie sehr doch Bauherren einfach nur verunsichert würden. Es schreibt auch keiner, dass Rauchmelder genauso Scheiße seien wie CTGs, denn die Fehlalarme und Batteriewechsel wären einfach unnatürlich. Keiner erwähnt ein Wort darüber, dass für größere Gebäude ein Fluchtwegplan existieren muss, fast so blödsinnig wie eine vorbereitende Geburtstouristik, bei der einem erklärt wird, wie ggf was bei einem Notkaiserschnitt abläuft.

    Warum eigentlich nicht? Achso, weil nach dem Flächenbrand, nach dem Abbrennen eines Hauses die Versicherung zahlt. Wenn Kind und/oder Frau so ganz natürlich, also wie ehemals zu Hause mitunter mal üblich, gestorben sind, dann holt sich der Mann einfach ein/eine neue. Genau deshalb ist es beim Brandschutz in Ordnung „verunsichert“ zu sein und beim Gebären nicht. Natürlich!

  40. Als Mutter und als Medizinerin gesprochen, denke ich, es ist das wichtigste „Hauptsache gesund“, sowohl für Mutter, als auch für das Kind!!!

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