Alu, die in Wirklichkeit auf den bezaubernd-altbackenen Urgroßtantennamen Anne-Luise hört, ist eine Fashionbloggerin, die sich als Vollzeitfrau-mit-Kindern-Bloggerin verkleidet hat.

Ihre Schreibweise ist wie ein feiner, freundlich lächelnder, sehr eleganter gutmütiger Herr im Stresemann-Anzug mit einer Melone, einem Regenschirm und einer weißen Nelke im Knopfloch.

Ihr Leitmotiv der scheinbare und der tatsächliche Konflikt zwischen Träumen und Realität, zwischen differierenden Auffassungen, zwischen der Kinder- und der Erwachsenenwelt.

Das hab natürlich nicht ich geschrieben, denn bis gerade kannte ich das Wort „differierenden“ überhaupt nicht.

Tatsächlich hat das irgendein Nerd bei Wikipedia verfasst und meinte damit gar nicht den Blog von Alu und ihrem Mann Konstantin, sondern die 70er Jahre Kinderserie Pan Tau.

Aber die Beschreibung trifft den Nagel exakt auf den behüteten Kopf. Alu zaubert nicht nur große, sondern vor allem viele kleine elegante Texte. Niemals poltert, flucht, kratzt, beißt oder schlägt sie mit ihren Worten um sich.

Wenn Frau Tau Scheißlaune hat, holt sie lediglich ein einziges Mal mit ihrem Spazierstock aus und landet einen exakt platzierten Klaps auf den renitenten Gesellschaftskopf.

Leider habe ich nicht genau verstanden, was sie beruflich macht, weil Alu nicht einen dieser Jobs ausübt, bei denen man seinem Gegenüber einfach die Hand schüttelt und antwortet: „Ich bin Fleischereifachverkäuferin.“

Deshalb leitet sie seit unserem ersten Gespräch in meinem Kopf das Büro für „Misuse of Muggle Artifacts“ im Berliner Ministry of Silly Walks.

Oder so.

Hier zwei spontane Textlieblinge:

Ein direkter Spazierstockklaps
Ein ausgeholter Spazierstockklaps

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