Das beschissene Wunder der Geburt

Oder: Die Würde der Mutter ist scheinbar antastbar

Es war einmal ein Gynäkologe namens Grantly Dick-Read. Er kritisierte in den 1930er Jahren die fatale Wandlung der modernen Geburtshilfe von einem natürlichen Vorgang hin zu einem mit Risiken belasteten medizinischen Ereignis.

Interessanterweise ging er für seine These in die Geschichte ein, obwohl sich vorher bestimmt bereits tausende von Hebammen mit exakt den selben Worten ihren Mund fusselig geredet hatten.

Tatsächlich ist es aber weitaus fataler, dass sich trotz dieser „Erkenntnis“ immer noch nichts getan hat. Die Geburt ist nach wie vor in fast allen beteiligten Köpfen eine medizinische Angelegenheit. Man wird das Gefühl nicht los, als würde die Geburt einem entzündeten Blinddarm gleichen. Aufmachen, ausräumen, zumachen und Gute Besserung Herzlichen Glückwunsch.

Aber im Gegensatz zum Blinddarm ist dieser Wurm in unserem Körper kein Fortsatz, den es zu entfernen gilt. Er will geboren werden. Und zwar von uns Müttern. Wir sind nämlich keine teilnahmslosen Brutkästen, die es zu leeren gilt. Die Geburt ist UNSERE Aufgabe und dabei wollen wir von ebenso versierten wie unaufdringlichen Händen begleitet werden.

Das englische Wort für Geburtswehen heißt nicht umsonst „labour„.  Labour bedeutet nämlich Arbeit. Die Geburt ist Arbeit. Unsere Arbeit. Aber leider werden viel zu viele Frauen an der Ausübung ihrer Arbeit gehindert. Mehr noch, sie werden ge- und verstört.

Mancherorts gleicht der Entbindungsbereich einer U-Bahnstation voller Bauarbeiter, die im 20-Minutentakt mit Kopflampen und Messgeräten den Tunnel inspizieren. Manche Frauen haben phasenweise im Kreißsaal mehr Hände in ihrer Gebärmutter als so mancher Wühltisch während des Winterschlussverkaufs.

Ich kann sie kaum noch hören. Diese vielen traurigen, unfassbaren und beklemmenden Geburtsgeschichten. Oder schlimmer noch, Mütter, die auch nach Jahren immer noch nicht in der Lage sind, überhaupt über das Erlebte zu sprechen. Über ihre Ängste oder Schuldgefühle, den erlittenen Kontrollverlust, ihre Hilflosigkeit und vor allem den Schmerz über die Tatsache, aus ihrer eigenen Geburt ausgegrenzt, zum Zuschauer degradiert worden zu sein.

„Ach komm, Hauptsache gesund!“ werden sie abgewunken. Wer möchte sich dann noch die Blöße geben, eben nicht vollkommen glücklich zu sein. Denn natürlich gibt es diese wachsende, unendliche Liebe gegenüber unseren Kindern, aber dennoch gibt es viele Mütter, die einen hohen und geheimgehaltenen Preis für dieses Glück zahlen müssen.

Dabei ist doch angeblich alles Erlebte sofort vergessen, wenn man sein Kind in den Armen hält. Aber egal mit welcher Mutter ich gesprochen habe, ob 80 oder 18, ausnahmslos alle konnten die Grenzerfahrung „Geburt“ ad hoc aus ihrem emotionalen Schmerzgedächtnis abrufen. Dabei ist es im Übrigen egal, auf welche Art und Weise eine Mutter entbunden hatte, denn niemand sollte sich dem Irrglauben hingeben, ein Kaiserschnitt (ob geplant oder nicht) wäre ein Spaziergang über eine Frühlingswiese, auf der man sich ein Baby pflückt.

Und jetzt höre ich schon den Aufschrei der empörten Krankenhäuser, der Gynäkologen und Geburtsbeisitzer, wie sie lamentieren und klagen, dass es aber doch die Schwangeren seien, die am liebsten alle 12 Stunden eine Doppler-Sonographie wünschen, um ihre Hysterie im Zaum zu halten.

Aber ich frage euch, WER hat denn diese unmündigen, verunsicherten Schwangeren überhaupt erst geschaffen? Wird doch alles unter dem strengen Auge der Medizin überwacht. Es wird gewogen, vermessen, genormt und kategorisiert. Nichts wird dem natürlichen Zufall überlassen.

Kein Wunder, dass bei solch einer Kontrollwut die unerfahrene Schwangere bei jeder quersitzenden Flatulenz in die Notaufnahme eilt.

Ach, wie undankbar, wo sich die Geburtskliniken doch mittlerweile so viel Mühe für uns geben und in jedem Kreißsaal eine Duftlampe oder Klangschale steht. Dass sie mit iPhone-Ladestationen, Schwungtüchern und Massagerollen ausgestattet werden.

Dieser ganze dekorative Firlefanz dient doch lediglich dem Zweck, vorab ein paar Geburtstouristinnen eine Candlelight-Geburt vorzugaukeln.

Aber wehe derjenigen, deren Wehen nach einem halben Tag den Muttermund immer noch nicht effizient genug geöffnet haben. Dann geht dem durchorganisierten Krankenhausalltag schnell die Luft aus, und der Lavendel wird gegen eine Schale voll geburtsbeschleunigender Medikamente getauscht.

Seid ihr nun so weit, dass ihr euch beleidigt zurücklehnt und die rhetorische Reißleine zieht: „Aber wenn es dann brennt, dann sind wir gut genug, oder was?“

Und jetzt bin in ich zum ersten Mal in unserem fiktiven Dialog erleichtert.

Halleluja! Ihr habt uns verstanden. Endlich. Genau so ist es nämlich.

Ihr sollt tatsächlich erst eingreifen, wenn es brennt! Aus diesem Grund gibt es nämlich die Feuerwehr. Und für diesen Umstand sind wir der Feuerwehr sehr, sehr dankbar.

Die kommt nämlich tatsächlich erst zum Einsatz, wenn die Hütte brennt, aber nicht, um eine Kerze auszublasen.

Um die Kerze kümmern wir uns nämlich selber. Gemeinsam mit unseren Hebammen. Das sind diese qualifizierten Damen, ohne die im Krankenhaus keine Geburt durchgeführt werden darf. Ihr wisst schon, diejenigen, mit denen sich das ärztliche Personal immer in der Wolle hat, weil sie alles besser wissen oder keinen so lockeren Umgang mit dem Dammschnitt pflegen.

Ob das jetzt nicht vielleicht doch ungerecht ist? Na klar ist es das.

Selbstverständlich gibt es hervorragendes medizinisches Personal jenseits der Hebammen in unseren Geburtskliniken, aber dennoch kenne ich einfach mehr Mütter, die auch nach Jahren noch zutiefst bedauern, nicht genug Kraft gehabt zu haben, um ein Stück Lattenrost aus dem Krankenhausbett zu brechen und den anwesenden Gynäkologen mit den Worten: „LAUF!“ aus dem Kreißsaal zu jagen.

Und jetzt muss ich an meine letzte Hebamme denken, die in den frühen Morgenstunden, als ich mich meinem postpartialen Oxytocinrausch hingab, an meinem Bett saß und bitterlich weinte. Weil ihr die hinter uns liegenden Stunden so unendlich leid taten. Weil ihr Beruf zu einer unter Zeitdruck stehenden Fließbandarbeit verkommen war. Und weil sie nun endgültig aufgeben würde.

Da haben wir den Salat.

Denn jetzt ist der Zeitpunkt da, dass die Hebammen berufsmüde sind, oder sich eingestehen müssen, dass man von positiver Geburtsbegleitung allein keine Versicherungen bezahlen kann.

Eine nach der anderen wird das sinkende Mutterschiff verlassen. Und alles nur, weil man ihnen das Ruder entzogen hat und die Geburt zu einem lukrativen ICD-Schlüssel verkommen ist.

Wir sollten die wenigen Geburtshäuser, die es überhaupt noch gibt, unter Naturschutz stellen. Und eines Tages werden auch die Hebammen, die Hüterinnen unserer mütterlichen Würde, ausgestorben sein.

Schwelgen wir also ein bisschen in absurden Ideen. Dass vielleicht eines Tages die Kreißsäle abgeschafft und an freischaffende Hebammen vermietet werden. Dass unabhängige Geburtshäuser in Krankenhäusern entstehen. Dass, wenn sich eine Kerze in einen Flächenbrand verwandelt, und nur dann, die Feuerwehr zum Einsatz käme.

 

Für alle Mütter, die ein positives Geburtserlebnis hatten. Sie sind lebendiges Beispiel für das wahre Wunder der Geburt.

Für alle Mütter, die eine negatives Geburtserlebnis hatten. Dass sie ihren ganz persönlichen Frieden mit dem Wunder der Geburt schließen können.

Für das Krankenhauspersonal, das tatsächlich ein echtes Interesse an positiver Geburtshilfe hat.

Und natürlich für unsere Hebammen. Die Hüterinnen der Geburt. Aber vor allem für diejenigen, die resigniert haben.

146 Gedanken zu „Das beschissene Wunder der Geburt

    1. Es geht doch in dem Text gar nicht um hausgeburt oder Krankenhaus, sondern darum, dass sich die Ärzte nicht in die Geburt einmischen, wenn es nicht notwendig ist. Und genau darum geht es ja auch den Müttern. Ich bin meiner hebamme auch sehr dankbar, dass sie die Ärztin etwas gebremst hat.

      1. Schalten Sie doch alle mal ihr verwöhntes ich ab! In einer Zeit in der jeder das perfekte Kind möchte frage ich Sie sind Sie bereit ein behindertes Kind anzunehmen ? Da laufen Sie alle in die Krankenhäuser verwechseln Geburt mit Wellness schauen Sie doch mal über Ihren Lebensrand hinaus in die Welt dort verenden Frauen und Kinder unter unwürdigen Umständen und würden sich einfach nur Hilfe wünschen die es leider nur begrenzt gibt. Was für Problemchen müssen wir in diesem Lande denn wirklich ausstehen unsere Männer steigen in Gebärwannen und co. Im Grunde sollten Sie doch einfach den Mut haben an einen Ort zu entbinden in dem kein böser Arzt lauert Ihnen den Leib aufzuschneiden. Was meinen Sie wie unser Beruf dann wieder Freude bereiten würde ohne Angst der Puffer für Ihre weltfremden Interpretationen sein zu müssen. Arbeiten Sie doch weiter an ihrem persönlichen Geburtsplan hoffentlich haben die Krankenhäuser den Mut Sie alle an ein Geburtshaus zu empfehlen oder besser planen Sie doch einen Urlaub in der Ferne fernab westlicher Zivilisation und machen sich ein wirkliches Bild über das Privileg welches wir hier haben.

  1. Hallo,

    Ich stehe dem Bericht etwas zwiegespalten gegenüber.
    Es stimmt schon, dass die Geburt immer mehr zu einem mechanisierten Ablauf wird und viele Kliniken alles möglichst schnell abhaken möchten.
    Ich erinnere mich an den Infoabend in der Klinik, in der ich meine erste Tochter bekam. Ich hatte eher das Gefühl, auf einer Infoveranstaltung zum Thema „PDA“ zu sein. Ist für das Personal natürlich angenehmer, weil keine schreienden Gebährenden. Ich habe für mich jedoch entschieden, dass ich es ohne PDA schaffen will und wenn möglich nihne Sectio.

    Die erste Geburt wurde eingeleitet undbih fühlte mich nach dem unerwartet frühen Blasensprung sehr alleingelassen. Bis meine Hebamme kam. Ab da war es eine sooo schöne Geburt, in der nur ich, mein Mann und die Hebamme im Raum waren. Es ging schnell, aber die Hebamme unterstütze mich richtig toll und es ging alles ohne PDA. Ich erinner mich sehr gern an diese Geburt.

    Meine kleine bekam ich in einem kleineren KH. Auch hier war die Hebamme einfach toll. Es ging wieder sehr schnell, aber mit ihrer Hilfe schaffte ich es wieder ohne PDA. Hier komme ich aber zu dem positiven: ich war sehr ftoh, in einem KH zu sein und nicht z.b. zu Hause entbunden zu haben. Sonst könnte ich mein Töchterchen heute nicht im Arm halten. Leider gab es Komplikationen und meine Plazenta löste sich nicht. Ich verlor sehr viel Blut und musste direkt in den OP. Hier kam dann die „Feuerwehr“zum Einsatz. Und der Feuerwehrmann sagte mir hinterher, wenn ich zu Hause entbunden hätte, hätte ich es vermutlich nicht geschafft.

    deshalb bin ich für Entbindung im KH, wenn man das richtige findet. Es geht auch hier entspannt und nur mit Hebammen nach eigenen Vorstellungen. Aber die Feuerwehr ist einfach näher .

    Und ich habe meine Kinder entspannt entbunden. Die Geburtsschmerzen waren heftig und werden immer im Kopf bleiben. Aber ich bin stolz, es so geschafft zu haben.

    1. Hallo!

      Die Sache ist nur die, dass der „Feuerwehrmann“ nicht ganz richtig lag. Die Wahrscheinlichkeit einer Blutung ist bei einer Hausgeburt deutlich geringer. Somit kann es sein, dass Sie Zuhause keine Blutung gehabt hätten. Sicher ist das nicht, es ist Statistik. Jedoch muss ich sagen, dass solche Berichte viele Schwangere verunsichern, gleichzeitig fehlen die Informationen darüber, dass Todesfälle bei Hausgeburten eben nicht wahrscheinlicher sind als im Krankenhaus, und sogar im Gegenteil Hausgeburten was Blutungen etc. betrifft, sicherer sind.

      Postpartale Blutungen (minus 38 Prozent), Infektionen (minus 61 Prozent) und eine Pyrexie (minus 55 Prozent) traten bei den Müttern, die zuhause entbunden wurden, sogar seltener auf als bei einer durch eine Hebamme geleitete Klinikgeburt. Wenn die Geburt von einem Arzt geleitet wurde, war der Unterschied sogar noch größer (minus 43 Prozent, minus 74 Prozent und minus 73 Prozent). “
      (…)
      „Auch für die Kinder könnte die Hausgeburt weniger traumatisch gewesen sein: Sie mussten zu 77 Prozent seltener wiederbelebt werden und erhielten zu 63 Prozent seltener Sauerstoff in den ersten 24 Stunden. Offen ist, ob dies Folge einer schwereren Geburt in der Klinik war oder eine durch die leichte Verfügbarkeit induzierte Übertherapie. „http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37926/Geplante-Hausgeburt-so-sicher-wie-Entbindung-in-der-Klinik

      1. Im obigen Text bitte ich um aufmerksames Lesen wie die Verfasserin ihren Artikel beendet hat……sie redet nicht von der alleinigen Versorgung der Geburtshilfe außerhalb von Krankenhäusern. Siehe Ende des Textes
        Liebe Grüße

      2. Was ein Blödsinn. Die Wahrscheinlichkeit einer Blutung hängt doch nicht von dem Ort der Entbindung ab!!
        Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit des Verblutens logischerweie ortsabhängig. Und diese ist naturgemäß im Krankenhaus geringer als zu Hause.
        Ich habe zwei Töchter und habe beide im Krankenhaus entbunden, und zwar nur mit einer Hebamme. Die Ärztin kam nur zum Durchtrennen der Nabelschnur und zum Nähen. Auf jeden Fall brauchen wir die Hebammen, Ärzte alleine wären ja gar nicht im Stande die vielen anfallenden Geburten zu bewältigen, aber was soll diese Schwarz/ Weis Malerei? Es geht auch genauso wenig ohne Ärtze!!

    2. Das war auch für mich wichtig: zu wissen, daß die „Feuerwehr“ in der Nähe ist, falls etwas schief geht. Bei mir war es zum Glück nicht nötig, aber man weiß ja nie. Beleghebammen hatte ich nicht, aber die Hebammen, die in der Klinik gearbeitet haben, waren beide super.
      Ich habe mir vorher zwei in Frage kommende Kliniken angesehen und mich dann für die entschieden, die bei der Kreissaalführung quasi ein Gespräch mit uns geführt haben, wie es normalerweise läuft und daß zwar im Notfall ein Kaiserschnitt gemacht wird, aber auch nur dann. Der Kaiserschnitt kam aber überhaupt nur aufs Tapet, weil eine werdende Mutter danach fragte. In der anderen Klinik wurde eher ein Vortrag darüber gehalten (tatsächlich auch in einem Vorführraum), was für Risiken auftreten können. Das wollte ich in dem Moment gar nicht wissen!
      Ich habe meine Entscheidung für die patientenfreundliche Klinik auch nicht bereut – auch wenn ich durch widrige Umstände beide Male um meine gewünschte Wassergeburt gebracht wurde, aber dafür konnte das Krankenhaus nichts. 😉

  2. Ich bin so dankbar, dass wir die Geburt finanzieren konnten. Das ist ein Wahnsinn, einerseits, aber, solange ich kann, bezahle ich, um meine gute Versorgung zu sichern. Eine eigene Hebamme, einmal daheim, einmal in der Klinik. Eine Geburt ist ein Gang an der Grenze mit deutlichen Abstecher weit über die Grenze. Dass sowas ohne eine kontinuierliche Betreuung durch eine Hebamme öfter mit medizinischen Eingriffen endet, kann ich mir lebhaft vorstellen. Mein Mann war ein guter Begleiter in diesen Stunden, aber die Hebamme als Fachfrau war meine Ansprechpartnerin, die ich wirklich gebraucht habe.
    Und ja natürlich nehme ich die Feuerwehr in Anspruch, wenn ich sie brauche. Aber eben nicht zum Kerze auslöschen, auch nicht vorab, damit kein Brand entsteht, sondern dann, wenn klar wird, dass die kleine Kerze sich zum Brand entwickelt. In den meisten Fällen tut sie das nämlich nicht.

  3. Leider muss ich sagen das ich bei der 2 Geburt schlechte Erfahrungen mit einem Geburtshaus gemacht habe und auch mit Hebammen. Ich war dem Arzt im Krankenhaus sehr dankbar, der erste der mich ernst genommen hat und mir richtig zugehört hat. Die Hebamme im Geburtshaus hat mir auch immer gesagt Geburt sei was natürliches und ein Kind kommt wenn es bereit ist. Ich meinte wir wären mehr als bereit. Das würde nicht stimmen, sonst hätte ich schon Wehen. Nachdem ich ihr sagte ich würde keine Wehen von alleine bekommen, wieder kam der Satz wenn das Kind bereit wäre. … . Sie hatte mich überhaupt nicht ernst genommen, ich konnte nicht mehr und war verzweifelt. Am ende bin ich ins KH und der Arzt sagte er hilft mir. Es hat sich herrausgestellt das mein Sohn übertragen war. Ich war von dem Geburtshaus und der Hebamme sehr enttäuscht und auch wütend. Sie hat mir nicht zugehört und alles sollte nur so laufen wie es ihrer Meinung nach sein sollte.
    Mal ein Beispiel dass es auch anders sein kann. Entschuldigt aber ich bin seid dem sehr kritisch was Hebammen betrifft. Hab mittlerweile 3 Geburten mitgemacht. Die beiden letzten beim selben Arzt und ich bin ihm sehr sehr dankbar, grade das er sich gegen die Hebammen durchgesetzt hat und mich ebend mitbestimmen lassen hat bei der Geburt. Alle drei Kinder kammen auf natürlichen Weg auf die Welt nur ebend mit ein wenig unterstüzung der Feuerwehr.
    Ich möchte niemanden Angreifen wollte nur mal meine Erfahrung mitteilen. Das es auch Hebammen gibt die einem sehr schlechte Erfahrungen vermitteln können.

  4. Ich finde diesen Artikel nicht so toll!
    Warum?
    Ich selber bin in der Feuerwehr und im Rettungsdienst aktiv und erlebe eine zunehmende Zahl an vermeintlichen Hausgeburten. Immer mehr Eltern entscheiden sich für die Hausgeburt. Wenn dann aber die Geburt kurz bevor steht, bekommen immer mehr Mütter plötzlich Angst und wer darf kommen? Die bereits erwähnte Feuerwehr.
    Aber wer kommt dann? In NRW sind es ein Rettungssanitäter, zwei Rettungsassistenten und ein Notarzt. Abgesehen davon, dass die drei erstgenannten Personen weder eine Hebammenausbildung, noch ein Medizinstudium durchlaufen haben, hat auch der Notarzt extrem selten eine gynäkologische Facharztausbildung genossen. Die meisten Notärzte sind Internisten, Anästhesisten oder Chirurgen. Toll! Es kommen also vier Vollprofis, die schlagartig die komplette Verantwortung übernehmen müssen, aber bei weitem nicht die Kompetenz des Krankenhauspersonals besitzen (können). Schließlich müssen die vier regelmäßig Herzinfarkte erstversorgen, Frakturen behandeln, reanimieren, verunfallten Personen helfen etc. . Soetwas nennt man akute Notfallmedizin, auf die wir uns auch einstellen und die wir zu genüge kennen. Aber Geburten sind eigentlich relativ gut vorhersehbar.
    Warum wird die Krankenhausgeburt so negativ dargestellt?
    Die Sterblichkeitsrate der Neugeborenen ist extremst in den Keller gegangen. Die Todesfälle im Wochenbett sind extremste nach unten gegangen. In jedem KHS ist eine Hebamme bei der Geburt anwesend. Wenn aber die entsprechende Indikation gegeben ist, dann ist alles direkt vor Ort, was benötigt wird: Personal, Gerät und Raum.
    Das alles haben wir bei einer Hausgeburt nicht vor Ort (ok, in manchen Fällen noch eine Hebamme).
    Dazu kommen die fehlenden Räumlichkeiten, die ggf. Fachgebiet übergreifenden Ärzte (allein schon, wenn ein Kinderarzt benötigt wird), ggf. ein Inkubator usw.
    Jedem, der meint die Hausgeburt schönreden zu müssen und der auf die Verhältnisse und Missstände im KHS hinweist, empfehle ich, mal als Praktikant im Rettungsdienst mitzufahren und mal eine Hausgeburt mitzumachen. Der Stress, der dort entsteht, wäre nicht annähernd im KHS gewesen.

    1. Ein Noteinsatz ist immer stressig.
      Toll, dass es dann die Nothelfer gibt!
      Ich bin dafür auch ehrlich dankbar!
      Aber wie oft ihr nicht zu einer Hausgeburt gerufen werdet, das wisst ihr doch gar nicht! Diese Zahl dürfte deutlich höher sein!
      Und weil ihr ab und an zu einem Noteinsatz nach Hause gerufen werdet, heißt das doch nun nicht, dass Klinikgeburten automatisch sicherer und besser sind! (Vor allem bei einer Kaiserschnittrate von derzeit 30 %! )

      Schau mal nach Holland!

      Außerdem sind Autounfälle auch oft ganz schlimm und stressig für die Nothelfer. Soll ich jetzt jedes Mal, bevor ich in ein Auto steige schon mal sicherheitshalber bei euch anrufen, damit ihr schon mal die Blutkonserven bereit stellen könnt?

      1. Für Notfälle gibt es aber im Kreissaal besseres, mehr und spezifischeres Equipment, bzw fachlich geschultes und geburtstechnisch erfahreneres Personal!
        Wie „Feuerwehr“ schon schreibt, was machen ein Chirurg oder Anästhesist bei einer Geburt?

        Und ich glaube mit „dem Stress der im Krankenhaus nicht entstanden wäre“, meint er den Stress der ELTERN und des KINDES und nicht den der RETTER. Die sind nämlich an Stress gewohnt, sonst könnten sie den Job garnicht machen. Aber auf einmal einen ganzen gemischtgeschlechtlichen Haufen Fremder im Schlafzimmer stehen zu haben, von denen keiner ausgebildeter Kinderarzt ist, die einem dann beim entbinden helfen müssen, nachdem sie grade mit Blaulicht durch die halbe Stadt gerast sind, ist glaub ich schon sehr stressig.

        Den Vergleich zwischen einem Autounfall und einer Geburt find ich auch sehr treffend und geschmackvoll. Was meinst du überhaupt mit diesem Blutkonserven-Blödsinn? How is it relateable?

  5. Im grundsatz geh ich einig.
    bin auch der meinung dass die geburt liebevoll abgehen soll.

    hab jedoch aufgehört weiterzulesen als ich gemerkt habe dass die geburt nur der mutter gehoert.

    es braucht zwei zum machen.
    zwei zum gebären.
    zwei zum begleiten des kindes.

    frag mich wie lange das noch dauert bis das in die koepfe der menschen geht.

    immerhin werden die meisten kinder mehrheitlich von frauen hochgezogen. Also foerdern sie diese entwicklung. Hihihi

    1. Richtig, es braucht 2 zum machen (Mann und Frau) .
      Für Schwangerschaft und Geburt braucht es auch zwei, die zusammen kommunizieren- Mutter und Kind!
      Es ist toll, wenn Väter sich in dieser Zeit auch rührend um ihre Frauen kümmern, aber sorry, zum Gebären „braucht“ es die Männer nicht!
      Über Jahrhunderte war es allein Sache der Frauen, Kinder zu gebären und es klingt vielleicht hart, aber Männer können auch eine Geburt stören!
      Das muss Mann respektieren.
      Selbst Hebammen können stören bei einer Geburt und diese so verzögern!

      Deshalb sind die besten Geburtshelfer die, die sich dezent im Hintergrund halten können!
      Eine Frau braucht nichts so sehr wie Ruhe und Konzentration unter der Geburt!

      1. Also ich war froh, dass mein Mann mit war. Hab in Dänemark entbunden, da kriegen ist auch im KH nur eine Hebamme anwesend. Ãrzte greifen nur im Notfall ein. Müsste doch bei uns auch zu schaffen sein, oder? Müttern nicht zuhören ist das schlimmste.

  6. Ich stehe dem Beitrag auch kritisch gegenüber bzw finde , dass der Beitrag das Thema Geburt sehr einseitig beleuchtet. Ich denke es ist nicht der richtige Weg Propaganda gegen die, wie es in dem Beitrag genannt wird „Feuerwehr“ zu machen! Es gilt fair und vorallem tolerant u verständnisvoll zu bleiben, vorallem den Frauen gegenüber, die sich weder für Geburtshaus, noch natürliche Geburt im KH entscheiden, sondern für einen Kaiserschnitt! In vielen Kommentaren ist von „Selbstbestimmtheit der Gebärenden“ die Rede. Diese wunderbare und auch sehr wichtigeSelbstbestimmtheit wird aber mindestens von so vielen Hebammen untergraben wie von Ärzten. Selbstbestimmt kann man als Gebärende nur behandelt werden wenn Toleranz seitens der Hebamme vorhanden ist. Viele Hebammen, wie auch im Kommentar von Theresia angesprochen wird , nehmen die werdenden Mütter kaum ernst UND fragen auch nicht nach, wie denn die Geburt stattfinden soll. Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mir Ärzte besser zugehört haben als Hebammen. Ich habe mein erstes Kind zuhause entbunden und es war ein alptraum…..Ich hatte das Gefühl, die Hebamme war total überfordert, hing ständig am Handy um ihre Kollegin zu Rate zu ziehen, bis diese endlich kam um vor Ort weiter zu Beraten usw usw usw! ! Das zweite kind habe ich mit einem geplanten Kaiserschitt entbunden UND hingegen aller Gerüchte und aller Panikmache, es war EIN „Spaziergang“ ! Keine Schmerzen , ein gesundes Kind, das weder anpassungsschwierigkeiten noch sonst irgendwelche dem Kaiserschnitt zugeschriebenen „Mängel“ aufwies. Wie in anderen Kommentaren werde ich wohl auch als nicht leidensfähig u/o egoitisch etc tituliert, aber warum soll ich 36 std Schmerzen und vorallem Angst ertragen, wenn ich in max 30 min Mutter sein kann und nach 5 std aufstehen kann mit leichten Schmerzen…..4 Tagen nach Hause kann ……. Und nicht noch monate lange Kamillenbäder machen muss, bei jedem Wasser lassen oder Stuhlgang höllische Schmerzen habe USW! Die Abtwort „weil es fürs Kind besser ist“ wird nicht ausbleiben. Darüber kann ich nur sagen, dass es genausoviele Studien gibt, die für einen Kaiserschnitt sprechen als Studien die die negativen Seiten aufzeigen. Es hält sich also die Waage!
    Ich möchte mit meinem Kommentar keine Werbung für oder gegen irgendeine Geburtsform machen, ich möchte nur aufzeigen, dass auch Hebammen ihren Teil dazu beitragen, dass eine Geburt nicht traumatisierend sein kann. Und dass es sich auch hier die Waage hält bzw auch eine Hebamme sich mal überlegen sollte ob sie einer Frau die den Kaiserschnitt wünscht tolerant gegenüber steht, ( und diese am Wochenbett genau so behandelt wie die anderen) so wie sie es von den Ärzten verlangt, nur eben anders herum!!!!!!!!! Ich bin neugierig auf die Antworten u freue mich auf den Austausch.

    1. Ich hatte den Beitrag nicht negativ gegenüber der Feuerwehr verstanden, eher im Gegenteil. Die echte Feuerwehr ist froh, wenn sie nicht gerufen wird, um eine Kerze auszupusten, sondern dann, wenn es tatsächlich brennt. Genauso das Klinikpersonal, daß – so es der Wunsch der Mutter ist (dieser Punkt ist SEHR wichtig) – erst dann eingreifen sollte, wenn tatsächlich Gefahr im Verzug ist.
      Wer sich einen Kaiserschnitt wünscht, soll von mir aus einen bekommen, aber wenn ich zurückdenke, wie meine Schwägerinnen sich danach fühlten, dann gehe ich davon aus, daß Du sehr großes Glück hattest, danach nur leichte Schmerzen zu haben.
      Und das mit “ monate lange Kamillenbäder machen muss, bei jedem Wasser lassen oder Stuhlgang höllische Schmerzen habe USW“ höre ich zum ersten Mal. Ich kenne keine einzige Mutter, die spontan entbunden hat und über so etwas geklagt hat.
      Liebe Grüße

  7. Hallo,

    ich finde es gut, dass diese Gedanken einmal so offen niedergeschrieben wurden. Das „Wunder“ der Geburt ist nämlich nicht immer so wunderbar. Weil sehr viel schief gehen kann. Das ist einfach so – und war auch immer schon so. Man kann Glück haben und es läuft gut und das Kind arbeitet auch gut mit – oder eben nicht und dann wird es schnell pathologisch.
    Daher sollte man auch Respekt vor dem Wunder der Geburt haben und sich auf alle Eventualitäten einstellen. Nicht nur, dass Schmerzen in jedem Fall dazu gehören, sondern auch, dass ein Kontrollverlust sehr wahrscheinlich ist, dass man in einer Situation sein wird, die man eigentlich nicht öffentlich erleben möchte.
    Was mich in der Geburtsvorbereitung echt gestört hat, war, wie dogmatisch viele Hebammen dort waren. Neben natürlicher Geburt und Stillen gab es nur wenig. Da finde ich es fast normal, dass man enttäuscht ist, wenn das nicht gelingt. Um das Gebären wird allzuoft ein riesiges rosarotes Gebäude geschaffen, in dem es so perfekt und traumhaft ist.
    Aber mal im Ernst: Es ist und bleibt eine Notwendigkeit zu gebären, wenn man ein Kind haben will. Das ist kein erfüllender Selbstzweck. Und man will dabei nicht sterben und auch nicht schlimm und dauerhaft lädiert werden und man will auch nicht, dass das Kind dabei Schaden nimmt. Daher nimmt man dann doch gern ein DauerCTG in Kauf, wenn man Wehen hat und man erlaubt den Ärzten auch den Zugang im Arm für den Notfall – aber man versucht sich wenn möglich gegen den Dammschnitt und die Sectio und die Einleitung zu wehren. Das ist irgendwie ein Selbsterhaltungstrieb und ein Abwägen, das automatisch geschieht.
    Und wenn es eng wird ist man sehr dankbar dafür, dass die Ärzte und Hebammen einem helfen, dass das Ganze eine Erinnerung neben anderen bleibt und nicht das Letzte, was man erlebt.
    Wenn die Geburt ohne Schmerzmittel ablaufen kann und ohne invasive Medizin ist es super. Und wenn man die Kraft und Unterstützung hat, das abzuwenden, ist schon viel Gutes geschehen.
    Aber wenn ein Notfall kommt und es nicht so abläuft wie man es gern gehabt hätte, muss man versuchen das Beste draus zu machen. Und das dauert seine Zeit und tut ganz schön weh in der Seele.
    Lamasus

  8. ja und ich arbeite in der anästhesie eines krankenhauses, was sehr stark hebammen geführt ist.. und wir werden gerufen wenn es brennt.. und tja..leider ist es dann sehr oft ganz schoen knapp. das die so wunderbare gebärmutter dann oft mal einfach ex gehen muss, weils einfach blutet und blutet und nix vorbereitet wurde, keine blutkonserven, kein labor kein nix. und ja dann schauen alle doof…aber wir wollten ja eine geburt ohne den ganzen medizinischen firlefanz.
    herzlichen glueckwunsch. ja und au weia… wenns den kindern dann auch noch schlecht geht, weil sie ewig im mekonium getränkten fruchtwasser liegen, und die kinderärzte erst aus der nächsten großen klinik kommen müssen..ja dann ist die feuerwehr wohl manchmal auch zu spät.
    viel spass beim kerzen ausblasen !!!

    1. Notfälle haben es an sich, dass sie schwierig sind und es knapp ausgehen kann!
      Wenn ich in ein Auto steige, rufe ich ja auch nicht schon mal in der Notaufnahme an, dass sie mir Blutkonserven bereitlegen!

      Eine Kaiserschnittrate von derzeit 30% in Deutschland zeigt nun nicht gerade, dass gebären an sich noch ein normaler Vorgang ist.
      Die Frage ist ja auch, werden solche Notfälle in Kliniken nicht auch eher dadurch provoziert, weil zu früh und zu stark in einen zunächst normalen Vorgang eingegriffen wird? Viele Maßnahmen ( Einleitung schon ein paar Tage über ET, vorangegangene Kaiserschnitte, PDA, etc.) bergen Risiken, die dann natürlich oft zu einem Geburtsstillstand und letzlich Kaiserschnitt führen.
      Seltsamerweise ist die Müttersterblichkeit in den letzten 20 Jahren, in denen die Kaiserschnittrate von 15 auf 30% angestiegen ist, nicht etwa gesunken, sondern leicht gestiegen!
      Viele Probleme sind also auch „krankenhausgemacht“!
      Das sollte man zumindest im Hinterkopf haben, bevor Frau denkt, wenn sie in eine Klinik geht, ist alles viel sicherer!
      Eine absolute Sicherheit gibt es nie!
      Das Leben ist lebensgefährlich!

      1. Hab gelesen, dass die Säuglingssterblichkeitsrate während der Geburt in Dänemark weltweit am niedrigsten ist, nachdem man begonnen hat früher einzuleiten.

  9. Die Autorin haT ja gar nirgends von Hausgeburten geredet… Ich glaube, es geht hier ganz grundsätzlich um Gebären in Würde!? Um einen respektvollen Umgang mit der Frau, dem Kind und dem Mann… ?! Ich finde den Beitrag Klasse, ich habe teils echt lachen müssen. Und ja, viele haben traumatische Geburtserlebnisse. – Ich habe alles durch: KKH, auch von der „anderen“ Seite als PJlerin, Geburtshaus und Hausgeburt. Und, ja, auch wenn einige das ungern hören: zu Hause und im GH war es viel harmonischer und einfacher zu gebären, für mich. Ich höre aber auch zunehmend von schönen KKH Geburten. In manchen Häusern vollzieht sich ein Wandel, was mich sehr freut. Wär ja doof, wenn nur GH und Hausgeburten schön sind, oder?

    1. Warum und für wäre es denn doof, wenn „nur“ Hausgeburten und Geburtshausgeburten schön wären?
      In Holland ist es z.B. so, dass jede Geburt zu Hause angestrebt wird und nur bei einer tatsächlichen Indikation in eine Klinik gefahren wird. Sorum finde ich es viel normaler! Die Kaiserschnittraten sind in Holland viel geringer als in Deutschland und die Mütter- und Säuglingssterblichkeit ist auch nicht höher!
      Eine Geburt ist keine Krankheit und gehört deshalb auch nicht automatisch ins Krankenhaus!

  10. …wenn wir schon von „selbstbestimmter Geburt“ reden, müssen wir auch die Entscheidung der mütter akzeptieren und respektieren, die sich für einen Kaiserschnitt entscheiden – ansonsten ist das Wort „selbstbestimmt“ nicht gültig! Außerdem wollen die inkarnierenen Seelen unterschiedliche Erfahrungen machen – sowohl die Mutter „muss“ ihre Geburtserfahrungen machen als auch die Kinder. Wir wissen nicht welche Erfahrungen sie in diesem Leben machen wollen und welche Startbedingungen sie dafür brauchen!
    Ich finde es gut dass es Menschen gibt die sich für die „natürliche“ Geburt einsetzen und diese fördern wollen. Aufklärung und Engagement ist hier sicher ganz wichtig um denen zu helfen die es wollen und brauchen. Aber von selbstbestimmtheit sind wir weit weg wenn wir andere verurteilen für ihre Entscheidungen!

    „Bevor du urteilen willst, über mich und mein Leben
    ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg!
    Durchlaufe die Straßen, Berge und Täler…
    fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freuden…
    und erst DANN kannst du urteilen!“

    1. Gerne respektiere ich die Entscheidung einer Frau, auf einen Wunschkaiserschnitt! Den soll sie dann aber bitte auch selber zahlen und nicht nur die Hausgeburtshebammen ihre immens teuren Versicherungspolicen bzw. die Frauen, die sich für eine Hausgeburt entscheiden, die Rufbereitschaftszeiten der Hebammen!

      1. das seh ich anders 😉 ich finde nicht dass sich die kaiserschnitt-mutter ihren eingriff selber bezahlen soll, ich wäre eher dafür dass auch von den hausgeburts-müttern die kosten von den Krankenkassen übernommen werden sollen 🙂

        das finanzielle ist sowieso nochmal ein ganz eigenes thema… und wahrscheinlich auch die Ursache des Problems…
        und das ganze Thema ist ein „endlos“-thema! was für den einen falsch ist, ist für den nächsten richtig, so wie überall…

        ich bleib dabei, alle menschen machen die erfahrungen die sie machen müssen – ob wir das nu so wollen oder nicht, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht…

        warum enden manche hausgeburten auf dem op-tisch obwohl sie doch unbedingt daheim ihr Kind gebären wollte? warum können manchmal auch frauen unter hektischen krankenhaus-bedingungen eine schöne geburt erleben? weil da höhere mächte mitspielen die wir nicht beeinflussen, ja nicht einmal verstehen können… unsere Seelen bestimmen was sie erleben wollen… nicht unser ego!!!!

        und es ist ok für mich wenn ihr das anders seht!

  11. Hat dies auf Nähbastelkochtantenblog rebloggt und kommentierte:
    „Für alle Mütter, die ein positives Geburtserlebnis hatten. Sie sind lebendiges Beispiel für das wahre Wunder der Geburt.

    Für alle Mütter, die eine negatives Geburtserlebnis hatten. Dass sie ihren ganz persönlichen Frieden mit dem Wunder der Geburt schließen können.

    Für das Krankenhauspersonal, das tatsächlich ein echtes Interesse an positiver Geburtshilfe hat.

    Und natürlich für unsere Hebammen. Die Hüterinnen der Geburt. Aber vor allem für diejenigen, die resigniert haben.“

  12. Ich begleite Hausgeburte, Geburtshausgeburten und Krankenhausgeburten in der 1:1 Betreuung. Ich bin sehr froh darüber, dass durch diese Art Artikel immer und immer wieder auf die Situation der Hebammen aufmerksam gemacht wird. Der Streit ob der bessere Geburtsort das Krankenhaus oder ein außerklinisches Setting ist hat schon soooooooooooooooooo einen Bart. Dass muss doch nicht immer weider diskutiert werden oder ? Aber was diskutiert werden muss ist folgendes: Wir haben ein wunderbares und schützenswertes System der Versorgung von Schwangeren und Gebärenden in Deutschland, welches gerade auf ein schlechteres Umgestellt werden soll. Es geht nicht darum was besser oder schlechter ist , sondern dass und mit dem aussterben der Hebammen die WAHLFREIHEIT verloren geht. Eine Schwangere Frau muss sich in Deutschland nicht festlegen , sie kann sich von Hebamme und Gynäkologen betreuuen lassen und bis zum Schluss entscheiden WO sie entbinden möchte mit wem und WIE . Theoretisch zumindestens.. .Praktisch wird das immer schwieriger, da es schon jetzt immer weniger Hebammen gibt. Die Frauen in Deutschland werden mehr als Gut versorgt und beraten. Sodass sie am Ende eine Selbstbestimmte Entscheidung treffen , wo sie entbinden möchten. Wie man an dem Beitrag von Theresia sieht. Sie konnte bis Schluss wählen! Dank unserem Rettungssystem, durch die Möglichkeit der Beleggeburt , durch die krankenhausnahen Geburtshäuser, durch die gute Ausbildung unserer Hebammen und auch die der Geburtshelfer in der Klinik haben wir ind Deutschland momentan noch die Möglichkeit eine Geburt Selbstbestimmt, in Würde und in Sicherheit zu erleben. Jeder Frau sollte die 1:1 Betreuung zustehen . Egal ob im Krankenhaus oder außerklinisch. Denn dass alleine ermöglicht eine Würdevolle UND Sichere Geburt,

  13. Sehr guter Artikel!
    Die Selbstbestimmung der Frau-wie und wo sie am besten gebären möchte- ist entscheidend für ein positives Geburtserlebnis.

    Dazu muss natürlich jede Frau selbst genau wissen, was sie möchte.
    Eine Frau, die sich „entbinden lassen“ will, braucht sich nicht wundern, wenn dies möglicherweise im Nachhinein etwas „suboptimal“ für sie gelaufen ist.

    Bei meinen selbstbestimmten Hausgeburten hatte ich nie Gefühle von Kontrollverlust.

    Doch natürlich bin ich froh, dass es Notärzte, Sanitäter und die Feuerwehr gibt, sollte ewas Unvorhergesehenes passieren!

    Aber dieses Risiko haben wir ständig- auch wenn wir in ein Auto steigen!
    Doch da ruf ich auch nicht schon „sicherheitshalber“ mal den Rettungsdienst an, damit er mich im Falle eines Unfalls viel schneller aus dem Auto schneiden kann!

    1. Also ich stimme dem nur teiweise zu!!
      ICH hatte keine groß Selbstbestimmung geburt. Und der Arzt der mich anfangs (in Bremen) beraten hat, meinte ich wäre zu fett für eine BEL geburt, und blablabla.
      Riet mir sofort zu einem kaiserschnitt!!
      Ich habe lange gewartet, als ich dAnn in Köln angekommen bin (meine Eltern leben hier und wir sind mit meinem Mann zusammen hin gefahren) kamen ein Tag sper die Wehen. In dem Heilig Geist KH (was so einen guten Ruf pflegt) wurde direkt ein Kaiserschnitt gemacht. Gute Beratung??? Die hatte ich bloß von meiner FÄ! Sie wollte das eingeleitet wird als es noch ein guter Zeitpunkt war. Da lag er noch nicht in BEL!!
      Gute Beratung, und Selbstbestimmung = 0! Als ich im KH (Bremen) die einleitung angeprochen habe, hat man mir nich zugehört und ist erst garnicht darauf eingegangen. Weil Zuhause und bei meiner FÄ hatten wir öfter zu hohen Blutdruck gemessen. Aber tada im KH war alles normal!
      Ich hatte ein mega beschissenes erlebnis mit der „feuerwehr“!!!
      Der kaiserschnitt war ein Spaziergang … ja aber die schmerzen danach werden meist verschwiegen. Ich hatte lange schmerzen! Trotz richtiger und täglicher Pflege.
      Ich hasse dieses Geburts Erlebnis!
      Danke das ich zu fett bin!! Danke das eine Heiden Panik um eine BEL geburt gemacht wird. Und danke für die Feuerwehr, die meinen ohne sonst genannte Probleme (BEL) per Sectio geholt hat!!!!!
      Ich hab mich über meinen Sohn gefreut. Komme mit diesem mega beschissenen Ablauf aber auch heute noch (7 monate danach) nicht klar.
      Und fange schon wieder an zu heulen.

      Danke Feuerwehr die mich nicht nur darauf aufmerksam machte was ich schon weiß, das ich fett bin, nein die mir daraufhin auch noch ein evtl schönes Geburts Erlebnis genommen hat duch Panik macherei!!

  14. Suboptimal, liebe cora ist meist nicht das „entbinden lassen“ sondern die zeit im wochenbett anschließend wo die hebammen einen behandeln wie eine verbrecherin…. Zum glück gibt es gute krankenschwestern und ärzte !

    1. …das vielleicht auch.
      Aber „sich entbinden lassen“, heißt Eigenverantwortung und Selbstbestimmung abgeben an andere. Das ist äußerst passiv.
      Dann, wie gesagt, übernehmen andere für einen die Verantwortung und das Ergebnis deckt sich nicht unbedingt mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen.
      Schließlich weiß niemand so gut über einen Bescheid, wie jede Frau selbst über sich. Das jedoch setzt natürlich ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen voraus. Wenn ich über mich selbst bestimmen kann, übernehme ich die Verantwortung und werde im Nachhinein auch nicht auf Personal schimpfen, egal ob im Wochenbett oder schon davor.
      Ich habe übrigens keins meiner bisher drei Wochenbettzeiten in einer Klinik verbracht, sehr bewusst! 🙂

  15. finds abnormal wie viel zeit du damit aufbringst hier zu kommentieren, cora. jeder zweite post ist von dir. hast du denn sonst kein leben?

  16. Ich freue mich immer sehr, sobald ein neuer Artikel veröffentlicht wird und nehme mir richtig Zeit ihn zu genießen.
    In diesem Falle wurde ich enttäuscht. Ich habe eine völlig andere Meinung zu dem Thema. Ich gehörte auch zu den änstlichen kontrollverliebten Schwangeren. Das lag aber keinesfalls an meiner Gynäkologin! Sondern an schrecklichen Schicksalsschlägen die in meinem Umfeld vorgekommen sind und möglicherweise hätten verhindert werden können. Ich denke, dass rein gar nichts gegen viel Kontrolle in der Schwangerschaft spricht, wenn man sich damit wohler fühlt. Es gibt ein neues Konzept „Tender loving care“ wobei eine besonders enge Betreuung der Schwangeren stattfindet. Demnach soll es hilfreich sein, die werdenden Mütter ihre Ängste nicht unterdrücken zu lassen, sondern jegliche Kontrolle zu ermöglichen.
    Bezüglich der Geburt hatte mir meine Hebamme geraten, trotz Beckenendlage eine natürliche Geburt zu versuchen. Nach dem Kaiserschnitt berichtete mir der Arzt, dass die Nabelschnur ungewöhnlich kurz war und eine natürliche Geburt möglicherweise eine Gefahr für mein Kind und mich hätte sein können.
    Meine Hebamme war richtig super und ich habe ihre Hilfe im Wochenbett sehr in Anspruch genommen. Auch die Hebamme im Krankenhaus, die bei dem Kaiserschnitt dabei war, war mir emotional eine riesige Hilfe. Ich glaube, dass Hebammen ein sehr sehr wichtigen Beruf haben.
    Trotzdem bin ich froh stets den sichersten Weg gegangen zu sein. Weil DAS für mich der richtige Weg war und bei der nächsten Schwangerschaft sein wird.

    1. Das gehört ja mit zur Selbstbestimmung, daß die werdende Mutter – wie in Deinem Fall – bestimmen kann, wieviel Überwachung/Kontrolle sie haben will. :-* Manche Ärzte haben dafür aber kein Verständnis und wollen alle Frauen „zwingen“, möglichst jede Untersuchung zu machen etc. Das sollte aber jede selber entscheiden können. 🙂

  17. ich selbst habe eine furchtbare geburt im krankenhaus hinter mir. ich habe (und fühle mich noch) vergewaltigt und gedemütigt gefühlt. in diesem fall haben mir die ärzte nicht zugehört. ich wurde gegen meinen willen vaginal untersucht(es gab keinen grund zu dem zeitpunkt, da ich 5min vorer von der hebamme untersucht wurde). am ende wär ich fast bei der geburt gestorben und musste auf die intensivstation. mein baby durfte ich natürlich nicht sehen. ich habe das nie verkraftet. aber selbst wenn das baby dann draußen ist, geht es weiter. stillen ist ja sowieso nicht so wichtig. meine abgepumpte muttermilch wurde einfach weggegossen, weil keine zeit da war um sie aufzubereiten. ich mache mir große vorwürfe, dass ich nicht die kraft hatte mich zu wehren.

  18. Ich möchte von einem total tollen Geburtserlebnis in einem Krankenhaus berichten. Nach meinem Blasenspruch riefen wir den Rettungsarzt, da wir wussten, das meine Tochter noch nicht mit dem Kopf fest im Becken lag. Im Krankenhaus angekommen waren wir sehr froh, das dort mit einem Ultraschall ausgeschlossen werden konnte, dass die Nabelschnur eingeklemmt war. Anschließend konnten wir uns in ein gemütliches Familienzimmer zurückziehen und darauf warten, das die schon begonnen Wehen stärker wurden. Wir wurden hervorragend von einer Hebamme betreut, hatten unsere Ruhe und keiner gab uns das Gefühl, sie hätten keine Zeit. In der Nacht wurde ein Schichtwechsel durchgeführt. Die Hebamme, die mich nun bis zum Ende der Geburt betreuen sollte, war ebenfalls sehr entspannt. Das gleichbleibende Pochen des CTGs entspannte uns. Plötzlich wurden die Töne unregelmäßig. Das war dann seit der Ultraschalluntersuchung das erste mal, das sich ein Arzt blicken lies. Hebamme und Arzt arbeiteten sehr gut miteinander und untersuchten mich gemeinsam. Es würde etwas Blut am Kopf meiner Tochter abgenommen und es stellte sich heraus, dass es ihr noch gut ging. Wieder waren wir froh, das es einfach eine relativ sichere Art der Untersuchung gab festzustellen, ob etwas nicht in Ordnung war. Der Arzt beruhigte uns, sagte wir sollen genauso weitermachen und das sofort jemand zur Stelle wäre, würde doch etwas nicht stimmen. Als dann die Wehen echt fies wurden, wurde mir angeboten, das ich ein Schmerzmittel haben könnte. Dieses lehnte ich ab und keiner probierte mir irgendetwas einzureden. Ich habe dann meine Tochter auf natürlichem Weg zur Welt gebracht mit der Gewissheit, das mit jederzeit Ärzte hätten helfen können, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber ich war froh und es entspannte mich im Krankenhaus zu sein.

  19. …und für die Väter, die das Wunder der Geburt im mehr oder weniger stillen Kreise der Dreisamkeit…ohne Medizinmann…erleben durften und ihre Hände bedingungslos zum Schmerzabbau ihrer gebärenden, werdenden Mütter reichten…ohne „Drogen“ für die eigene Beruhigung, über das schmerzverzerrte Anliz der Geliebten, zu schreien…Sie haben auch zum Teil mitgelitten (Leiden auf kleinem Niveau)…und danach dankbar ihrer Hebamme des gemeisamen Vertrauens die geschundene Hand gedrückt…so gut es noch ging! Auch Sie sollten nicht vergessen werden…

  20. Wir haben unseren Erstgeborenen. den Lutz, noch per Wannen- und Lotusgeburt im Geburtshaus zur Welt gebracht.

    War ein sehr erhebendes Ereignis. Unseren Zweitgeborenen haben wir dann alleine zu Hause zur Welt gebracht, weil Mama und Elia schneller waren als die Hebamme. Somit übernahm ich diese Rolle, die ich mir offen schon über mehrere Monate gewünscht hatte. Lutz war dabei udn die auf dem selben Hof mitlebende Schwägerin von mir, Sonja. DAS war Selbstbestimmung und Freiheit pur!

    Natürlich hatte ich meine Frau immer wieder zu beruhigen und zu erkennen wann sie in die Hysterie abzugleiten droht, um sie sofort zurückzuführen. Und als Elia, viel zu schnell, weil ich so unerfahren war, herauskam, schlaff und grau in meinen Händen lag und nicht atmete, hab ich erst eine scheiß Angst gehabt! Mir schoss sofort die frage duch den Kopf: „Wie sag ichs Beate?“ – Doch dann atmete er.und es war inclusive meines eigenen Todes den ich als junger Mensch erlebte, das erhabendste Erlebnis was ich je miterleben durfte!

    Im März bringen wir Bastian zur Welt und wir überlegen schon, wie wir es machen, damit es eine Hausgeburt sein kann und wir, sollte sie wider aller Erwarttungen schief gehen, trotzdem als unbescholtene Bürger leben können. – Was ist das für ein Wahnsinn eine gelernte Gynägologin und Hebamme wegen fahrlässiger Tötung anzuklagen und den eltern zu sagen: „Entweder ihr tretet als Nebenkläger auf oder Ihr seid mit dran.“ In jedem Fall ist das für mich faschistoider Machtmißbrauch der optimal zu dem Urteil passt, dass kinder in Sachen Schulbildung der Besitz des Staates sind.

    So oder so, wir freuen uns auf unsere dritte gemeinsame Geburt. ♥

    Danke, Andrea, für Deinen Artikel!

    Herzliche Grüße
    Axel

  21. Was ist aber, wenn die Hebamme diejenige ist, die eine Geburt sich anfühlen lässt wie eine Vergewaltigung? Wenn es die Hebamme ist, die mit 35 Jahren Berufserfahrung, vor der Erstgebärenden steht und kein gutes Wort übrig hat.
    Wenn man offen und verwundbar, nein verwundet , festgeschnallt und gelähmt seit Stunden auf einer Liege liegt und die Frau, der man in diesem Moment am meisten vertrauen sollte dich behandelt wie Schlachtvieh?

    ich habe erst nach der ungewollten pda beim notkaiserschnitt einen Arzt gesehen.

    ich hätte mir gewünscht es wäre irgendjemand da gewesen, der diese Hebamme gestoppt hätte. 🙁

    1. Liebe Nadine,

      es tut mir sehr leid, was Du erlebt hast. Mein Artikel kann natürlich nicht für alle Frauen und ihre Geburtserfahrungen stehen.

      Jede Hebamme ist ein Mensch und menschlichem Versagen kann sich jeder schuldig machen. Ich habe auch schlechte Erfahrungen mit Hebammen gemacht habe.
      Aber deshalb können wir nicht aus Wut oder Enttäuschung über ein paar vereinzelte genervte oder gleichgültige Hebammen die wertvolle Arbeit, die all die anderen hervorragenden Hebammen für uns Mütter leisten, einfach ignorieren und ihnen beim Sterben „zusehen“.

      Ich wünsche Dir, dass Du deine schwere Geburt auf- und verarbeiten kannst.

      Alles Gute,
      Andrea

  22. Ich finde den Vergleich zwischen Kaiserschnitt und einer Blumenwiese, auf dem man sich ein Baby pflückt so unglaublich treffend, in vielen Augen derer, die gar nicht wissen, wie sich ein Kaiserschnitt anfühlt. Vor allem vergessen wird, dass es sich dabei um eine große OP handelt, dessen Schmerzen nach der Geburt eben nicht vergessen sind.

  23. Jetzt möchte ich als 2-fache Mutter (ein Kind ist 18, das andere 2 🙂 ) auch noch meinen Senf dazu geben. Ich habe einen sehr engen Freund, welcher vor einigen Jahren seinen Facharzt in Gynäkologie gemacht hat. Macht sich eigentlich irgend jemand einen Begriff davon, wie viele Dammschnitte, Kaiserschnitte, etc. für einen Mediziner notwendig bzw. vorgeschrieben sind, um sich nach 5 Jahren Facharzt für Gynäkologie nennen zu dürfen? Als ich dies in seinen Unterlagen gelesen habe, war ich verständlicherweise schockiert und fragte ihn, wie denn um Himmels Willen alle Facharzt-Anwärter auf diese unglaublich hohe Zahl an Eingriffen kommen sollen? Da könne ja kaum noch von Indikation gesprochen werden. Er antwortete mir darauf: Ich bitte dich, denk einmal genau darüber nach, wie sollen wir Ärzte lernen, wenn wir nicht praktisch üben können? Also helfen wir den Patientinnen bei der einen oder anderen Entscheidung halt nach. Das lässt sich nicht vermeiden. Das war seine Aussage. Ich habe es verstanden und trotzdem hat es mich betroffen gemacht. Natürlich werde ich die Anzahl der vorgeschriebenen Eingriffe für angehende Gynäkologen hier nicht beziffern, da mein Kenntnisstand von vor einigen Jahren ist und nicht aktuell. Des Weiteren wollte ich in die Diskussion nur noch eine bislang nicht erwähnte Komponente einbringen.
    Im Übrigen hatte ich eine sehr traumatische Krankenhausgeburt mit meinem ersten Kind und eine sehr anstrengende, langwierige Geburt im Geburtshaus mit meinem zweiten Kind. Für meine dritte Geburt ziehe ich nun eine Hausgeburt in Erwägung. 🙂

  24. Endlich! Endlich mal ein Beitrag, bei dem ich merke, dass ich doch nicht alleine bin und alles doof sehe
    Um 11:45 sprang meine Blase. Um 12 Uhr kam der Krankenwagen. Um 12:25 Uhr hatte ich die erste zarte Wehe…
    Um 18 Uhr war mein Muttermund „nur“ 6 cm auf. „Viel zu wenig“. Ich wurde förmlich gezwungen eine PDA legen zu lassen.
    Gegen 23 Uhr, Muttermund nur auf 7 cm auf. „Es muss dringend ein Kaiserschnitt her. Sonst könnte ihr Kind sterben“.
    Um 00:34 Uhr wurde sie aus mir entführt…
    Die schrecklichsten Stunden meines Lebens. Zugedröhnt von einer Überdosis PDA kotzend und total entblösst mit aufgeschnittenem Bauch wurde mir mein Kind ins Gesicht gedrückt…ich habe nicht einmal gemerkt dass es meins war. „Machen Die das Ding weg ich bekomme gerade meine Tochter“

    Nie wieder will ich so entbinden!

  25. Ich denke schon dass sich etwas verändert hat an der Situation in den Kreißsälen. Meine Großmutter hat erzählt wie sie ihr erstes Kind geboren hat in einem Kreißsaal mit noch einer anderen brüllenden Gebärenden „nebanan“ – wie ich es verstehe, im gleichen Raum.
    Oder die Mutter von meinem Freund: Als erstes wird standardmäßig ein Einlauf gemacht. Der Vater wartet draußen. Nach der Geburt wird das Kind mitgenommen und dann zur Stillzeit wieder „ausgeteilt“. Der Besuch (Papa, Geschwister) kann das Kind durch die Glasscheibe betrachten.
    Heute ist ein Krankenhaus immer noch kein Wohnzimmer aber es wird doch einiges dafür getan dass es sich privat und gemütlich anfühlt. Und es ist großartig, dass wir die Möglichkeit haben uns zu entscheiden wie und wo, und mit wem wir gebären wollen. Dass es trotzdem ganz schrecklich sein kann, hat vielleicht nicht nur mit dem Krankenhaus an sich zu tun, sondern auch damit dass es eine schwierige Situation ist.
    Mir fällt nicht die Feuerwehr ein, sondern der Zahnarzt. Ich gehe da nicht gern hin. Es ist unangenehm. Leute machen in meinem Mund rum. Trotzdem kann ich meinen Karies nicht allein versorgen. Also lasse ich mir helfen. Immerhin kann ich mir einen netten Zahnarzt aussuchen mit einer schönen Praxis.
    Wir haben uns für Kreißsaal und Beleghebamme entschieden. Eine Hausgeburt wollte ich aus pragmatischen Gründen nicht. Ich hatte vor laut zu brüllen und wollte die Mietwohnungs-Nachbarn nicht erschrecken. Übers Geburtshaus hatte ich gehört dass es im Notfall stressig wird: Es geht einem schon richtig dreckig und dann wird man erstmal transportiert, bevor es weitergeht.
    Mir war wichtig dass wir unsere „eigene“ Hebamme hatten, die mir und uns von den Vorsorge-Untersuchungen und dem Geburtsvorbereitungskurs her vertraut war. Die Investition hat sich gelohnt. Wir sind erst in den Kreißsaal gegangen als absehbar wurde dass sich die Geburt etwas hin zieht und wir den Wehentropf nutzen.
    Es gab kurze „Krankenhaus“-Momente, die meiste Zeit haben wir uns aber gefühlt wie im Wohnzimmer, uns den Kreißsaal zu eigen gemacht mit unserer Musik. Die Hebamme hat uns beraten und begleitet, ansonsten haben wir gemacht, was wir wollten und sie hat sich zurückgehalten. Später hat sie uns dann etwas intensiver unterstützt als die Wehen sehr gemein wurden.
    Ärzte kamen dann nach der Geburt zum Nähen. Und haben sich von mir anschimpfen lassen („Schimpfen sie, aber liegen Sie still!) Das Baby lag dabei auf meinem Bauch, mein Freund hat sich den Arm von mir drücken lassen.
    Unangenehm war für mich die Zeit auf der Wochenstation, ich hatte mir vorgestellt, versorgt zu werden aber die Stillproben und das Wiegen und die „Hilfe“ beim Stillen haben mich noch mehr verunsichert als ich schon war. Ich würde mich bei der nächsten Geburt wieder für eine Kreißsaalgeburt mit Beleg-Hebamme entscheiden, allerdings wenn möglich ambulant entbinden oder so früh wie möglich nach Hause.

  26. Meine Tochter kam spontan im Geburtshaus auf die Welt, nur mein Partner, unsere Hebamme, unser Baby und Ich!
    Ich bin 23 Jahre alt und es ist unser 1.Kind. wir uns oft rechtfertigen müssen, für den weg den wir gegangen sind, doch das war mir egal, Ich habe das bestmögliche für mich und für mein Kind getan, um ihr einen ruhigen, schönen Start in dieses Leben zu ermöglichen!und das ist uns bestens gelungen, indem wir einfach alles medizinische und somit unnötige in SS, während der Geburt und danach weggelassen haben!
    Mir ging es in der SS super, unsere Geburt war ein tolles, positives Erlebnis und unser Kind ist ein kerngesundes 6monate altes Baby auch ohne Untersuchungen, Ärzte und das ganze zeug!
    Ich kann nur jeder Frau raten, zu sich selbst zurück zu finden, auf sich und auf ihren Körper zu hören, denn er gibt ihr vor was zu tun und zu lassen ist und vorallem daran zu denken was das beste und wichtigeste für ihr Kind ist und das ist bestimmt keine Geburt im KH !

  27. Leider hat nicht jede das Glück, aus eigener Kraft eine schöne, natürliche Geburt erleben zu dürfen. Hätte es diese hier angeprangerten, eingreifenden Hände nicht gegeben, wären ich und mein Sohn heute tot! Aber das ist ja schließlich auch ganz natürlich!

  28. Was die Ärzte betrifft, so hatte ich drei Mal das Glück in Ruhe gelassen zu werden (trotz Risikoschwangerschaft) und „nur“ freundlich begleitet zu werden.
    Was die Hebammen betrifft: Einmal hatte ich Glück, beim zweiten Mal wurde ich von der Hebamme (!) nicht ernst genommen. Und beim dritten Mal von der Hebamme allein gelassen- nach dem Motto das Dritte schaffen sie schon alleine, sie kennen das ja schon.

    Ich denke dass es wichtig ist ein gutes Klima zwischen allen Beteiligten zu schaffen: Eltern, Ärzten und Hebammen. Und erst wenn Arzt und Hebamme auf Augenhöhe begegenen, ist ein Gebären in Geborgenheit/Sicherheit möglich.
    Eine Geburt ist keine Krankheit, kann aber leicht ein Notfall werden. Die Kinder und Wöchnerinnensterblichkeit liegt bei uns nicht so niedrig weil wir das allein den Hebammen verdanken- die moderne Medizin hat durchaus ihre Berechtigung und Nutzen. Schön für alle die ohne ärztliche Hilfe durch Schwangerschaft und Geburt gegangen sind- meine Kinder und ich hätten nicht überlebt! Und ich finde das jede Frau das Recht haben sollte selbst zu entscheiden wo und wie sie gebären möchte- das ließt sich bei den Verfechtern der Hausgeburt leider oft nicht so.

    Ich würde auch für Geburtshäuser in Krankenhäusern plädieren so trifft Geborgenheit auf Sicherheit und der Weg ist im Notfall nicht weit.

  29. Der Artikel löst bei mir, wie auch einige der Kommentare, Beklemmungen aus. Und beinahe Schuldgefühle, dass ich unkompliziert gebären konnte. Wobei: vermutlich nur deshalb, weil die Hebamme mir nicht geglaubt hatte und deshalb auch erst die letzten 15 Minuten ein Arzt dabei war, als es eigentlich schon nichts mehr zu tun gab?

    1. Ich habe vor 20 Jahren ein Kind geboren und in 7 Monaten ist es wieder so weit. 🙂
      Aus dieser zugegebenermaßen seltsamen Perspektive, scheint mir, dass sich eine gewisse Stressspirale schneller dreht als „damals“.
      Die Ärzte haben scheinbar das Gefühl, sichbesser absichern zu müssen, die Hebammen ditto, Zeit scheint Mangelware zu sein. Sowas wie „Gleich zu Beginn der Geburt Zugang für den Notfall legen“ hat mir vor 20 Jahren keiner auch nur vorgeschlagen – und das ist wohl auch ein Schmarrn, der einzig und allein dem Komfort des Personals dient. Ich gedenke wirklich nicht, 10 Stunden lang mit einer Nadel im Arm herumzulaufen, nur für den Fall.

      Mir kommt aber auch vor, dass sich ein ganz ungesunder Wettkampfgedanke in das Verhältnis von Müttern untereinander eingeschlichten haben muss – diese Idee, wer das tollste Geburtserlebnis hatte. ich verstehe den Wunsch danach, bei einem Schnitt von 1,4 Kindern pro Frau ein „tolles Geburtserlebnis“ zu haben. Bei 10 Kindern hat man vielleicht einen pragmatischern Anspruch – die Geburt ist ja nicht unbedingt in erster Linie mystische Grenzerfahrung, damit man die halt auch mal erlebt hat, sondern sie ist nüchtern betrachtet ein Mittel zum Zweck. Erst Geburt, dann Baby. (Bei mir war’s, soweit ich mich erinnern kann, eine ziemlich mystische Grenzerfahrung, sehr interventionsarm, aber das war wohl reine Glückssache.)

      Da herumzustressen, ob Planschbecken mit Lavalampe oder Wunschkaiserschnitt DER WEG sind, hat etwas Sektiererisches, das sich Mütter gegenseitig nicht antun sollten. Mütter sitzen alle im selben Boot – sie haben 9 Monate lang alles von Schwangerschaftsübelkeit bis Krampfadern durchgemacht und müssen jetzt durch die Geburt durch. Sie sollten sich gegnseitig unterstützen und nicht das maximale Geburtserlebnis anpreisen – das ist ungefähr so, als würden sich Menschen gegenseitig bis aufs Blut bedrängen, weil ihre Ärzte bei einer Wurzelbehandlung unterschiedlich vorgegangen sind. Und der eine Mensch hätte versagt, weil er eine Spritze mehr gebraucht hat. Come on people, we are better than that.

  30. Ich bin vor 8 Monaten zum ersten Mal Mutter geworden. Ich bin immer noch erstaunt darüber, was mir auf dem Weg bis zur Geburt begegnet ist.
    Als ich schwanger wurde habe ich mich automatisch mit dem Thema Geburt und Begleitung bis zur Geburt auseinandergesetzt und mir dann eine Hebamme gesucht. Auf Empfehlung einer Freundin habe ich eine Hebamme gewählt, die ein Geburtsthaus betreibt, aber auch Schwangere auf eine klinische Entbindung (wie von mir favorisiert) vorbereitet. Rückblickend hätte ich die Betreuung durch diese Hebamme beenden müssen, aber als ängstliche Erstgebährende habe ich das einfach nicht geschafft.
    Ich musste mich regelmäßig rechtfertigen warum ich nicht im Geburtshaus entbinde, mir erklären lassen, dass das nahgelegene Krankenhaus eher eine Schlachtbank sei als Geburtsklinik, und das eine PDA das erste Versagen für mich als Mutter darstellt weil “ das Kind hier von Dir im Stich gelassen wird. Das erste Trauma für Dein Kind, begleitet ein Leben lang“.
    Das alles habe ich mit in den Kreissaal genommen. In den Kreissaal der Klinik mit der wunderbaren Hebamme und dem väterlichen Arzt. Nach 32 Stunden habe ich die PDA in Anspruch genommen. Nicht weil der Arzt sie mir aufgedrängt hat. Und mich dann wie eine Versagerin gefühlt. Nach knapp 36 Stunden war meine Tochter da. Für meine betreuende Hebamme war das eine Geburt 2. Klasse.

    Warum ich das schreibe? Weil nicht alle Hebammen perfekt sind und nicht alle Ärzte beschissen. Weil ich Dogmen beider Seiten satt habe und das nächste mal sofort schreiend davon renne, wenn mir erklärt wird was das Beste für mich und mein Kind ist (medizinisch indiziert ausgenommen). Ob ich nochmal eine Hebamme möchte? Natürlich. Aber eben nicht diese. Sondern die, bei der mein Gefühl stimmt und ich mich wohlfühle. So sollte das jede Mutter machen. Egal ob sie den getimten Kaiserschnitt möchte, am Ast im Wald hängend natürlich gebähren möchte oder Zuhause in den Wehen die Nachbarschaft zusammenbrüllt.

    So wie sie es für sich und ihr Kind will. Denn darauf kommt es an. Ein schlechtes Gewissen machen sich Mütter ohnehin selbst schon genug.

  31. Hat dies auf 9erblog rebloggt und kommentierte:
    Bin gerade erst über diesen wundervollen Beitrag gestolpert.
    Ich selbst habe den direkten Vergleich von Klinik- zu Geburtshausgeburt und kann nur bestätigen, dass letztere das würdevollere Ereignis war. Und wie im Artikel betont wird, war auch mir wichtig, dass es die Feuerwehr für den Notfall gibt, dass ich wusste, an welchem Punkt die Hebamme die Feuerwehr rufen würde und wie weit es bis zur Brandbekämpfung ist.
    In diesem Zusammenhang fällt mir wieder ein, was für ein schlechtes Gewissen ich hatte, dass ich tatsächlich nur die empfohlenen 3 Ultraschalluntersuchungen ohne Babywatching und 100 US-Bilder auf CD machen lassen hab.

  32. danke für diesen text! ich habe alle meine vier kinder zu hause entbunden und bin unendlich froh darüber. es war alle vier mal schön, unendliche, ungestörte frauenkraft. ich wünsche allen frauen, die dieses wunder noch vor sich haben, den mut, völlig eigenständig zu entscheiden, wo sie gebären wollen, und eine hebamme, die voll und ganz für sie da ist!

  33. sehr passender und gleichzeitig trauriger Artikel. Ich finde es schrecklich, wie es zur Zeit um die Geburt in Deutschland steht und gleichzeitig fühle ich mich machtlos im Kampf gegen die Politik und Versicherungen. All die Demos und Unterschriften und man sieht doch kaum Verbesserungen….

  34. Solche Artikel gehen total auf den Nerv..
    Es ust immer noch jeder Frau selbst überlassen,ob sie in einer Jlinik oder eunem Geburtshaus entbinden will.
    Mein Neffe ust zuhause geboren,und das wurde am Ende richtig gefährlich,weil er nicht rauskommen wollte und auch die Hebamme nervös wurde.
    Meine 4 Kinder sind in der Klinik geboren,und es war keinesfalls steril und zu medizinisch. Die Hebamme bei unserem letzten Sohn hatte das Sagen?nicht die Ärztin. Wir hatten ne tolle Geburt und alles in Ruhe,aber immer das Wissen,das es im Notfall auch sofort in den OP gehen kann.
    Wer ein Kind bei der Geburt zuhause verloren hat,wird dieses ins Lächerliche ziehen der Übervorsichtigen sicher ganz anders sehen als der Autor.
    Kann ihm überhaupt nicht zustimmen.
    Früher sind sehr viele Kinder deshalb gestorben und in aen Ländern ist das immer noch so.
    Erinnert mich ein wenig an die Aussagen der Impfgegner…

  35. Ich hatte eine sehr schlimme Klinik Geburt wo alles zutraf was in diesem Artikel beschrieben wird. Eine ungeplante aber wunderschöne Hausgeburt die aus Angst entstand zu früh in die Klinik zu fahren und eine geplante wunderschöne entspannte Hausgeburt, ich hab meinen Weg für eine wunderschöne Geburt gefunden und dieser war nicht in einer Klinik sollte es ein 4. Kind geben wird dieses auch zu Hause auf die Welt kommen

  36. Danke für den Text, Andreaharmonika.

    Ich wünsche allen Gebärenden die bestmögliche Begleitung. Dazu gehört es, die Gebärenden zu empowern. So viele Erstgebärende wissen gar nicht, was sie „dürfen“, z.B. einen Einlauf ablehnen, um ein Schmerzmittel bitten, darum bitten, die Überwachung wegzulassen, und und und.

    Es ist ein Segen und lebensrettend, dass es die Feuerwehr gibt. Ohne die medizinische Option eines Kaiserschnitts mit Betäubung würden viele Frauen und Babies nicht überleben. Und auch wenn es von manchen nicht gerne gehört wird: Die hohe Hausgeburtenrate in den Niederlanden geht mit einer höheren Rate an Komplikationen, die später behandelt werden, einher. Leider. Da gibt es nicht das eine richtige einzig Wahre – aber wir sollten ehrlich sein, und die Krankenhäuser könnten mal zugeben, dass sie natürlich eher zu operativen Lösungen neigen
    – weil es die Planung einfacher macht
    – weil es schneller geht
    – weil es besser entlohnt wird
    – weil damit weniger Menschen auf Trab gehalten werden
    Und dann sollten wir daran arbeiten, in den Krankenhäusern diesen Druck abzubauen. So dass Intervention eben nur dann passiert, wenn es nötig ist.

    ….sagt eine, die zwei Kinder gebar, beide Male nicht unkompliziert, aber beide Male auf sehr unterschiedliche Weisen in ihren Bedürfnissen ernstgenommen; das eine mit großen körperlichen Anstrengungen und monatelangen Folgebeschwerden (vaginal, eingeleitet, Zange), das andere per KS weil es so schlau war und nicht versuchte, wie sein großer Bruder den im Weg stehenden Steißknochen aus dem Weg zu brechen (was mir einen Steißbruch und dem Baby Kopf-Nacken-Aua verschaffte), sondern uns freundlich dazu einlud, ihm doch den Bauch-Ausstieg aufzumachen.

  37. Hallo Andrea!
    Ich würde deinen Artikel gerne auf dem Blog von Kulmine, einer Firma für alternative Menstruationsprodukte, verlinken – wenn das für dich ok ist! Entschuldige, dass ich die Anfrage so mache, ich habe leider keine Emailadresse oder ähnliches gefunden.

      1. Danke! Der Link wäre Teil von einem Blogartikel zu der Situation der Geburtshilfe, neben deinem Link würden wir noch einen zum WDR und zu einem Magazin setzen.

  38. Bei mir war der Arzt gut und die Geburt auch, aber die Hebamme und die Nachversorgung nicht. Ich mag die häufigen Polarisierungen (Geburtshaus vs Krankenhaus, Hebamme vs. Arzt) nicht. Ich würde wieder zur Geburt ins Krankenhaus gehen, aber ich kann den Schrei nach mehr Mutmachen zur Selbstbestimmung und auch nach mehr Geborgenheit nur unterstützen. Und ja: Geborgenheit bedeutet nicht Duftlampe. Sondern z. B. aufmerksames Zuhören, was eine Gebärende wann braucht.

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